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Der 1. Fußball- und Sportverein Mainz 05 e. V., kurz 1. FSV Mainz 05 oder nur Mainz 05, ist ein 1905 gegründeter, eingetragener Sportverein aus Mainz. Neben der Fußballabteilung, deren erste Herrenmannschaft in der Bundesliga spielt, hat der Verein noch eine Handball-, eine Tischtennis- und eine Fan-Abteilung. Die erste Tischtennis-Herrenmannschaft spielt seit der Saison 2022/23 in der Bundesliga, die Damenhandballmannschaft war von 2018 bis 2020 Bundesligist. Seit dem 1. Juli 2023 verfügt der Verein außerdem über eine Frauenfußballabteilung, deren erste Mannschaft aktuell in der Regionalliga Südwest spielt.Der Verein hatte im November 2023 über 18.000 Mitglieder. Zu den größten sportlichen Erfolgen der Fußballabteilung zählen die Jahre in der höchsten deutschen Spielklasse von 2004 bis 2007 und seit 2009, das Erreichen des Halbfinals im DFB-Pokal in der Spielzeit 2008/09 sowie der sechste Tabellenplatz zum Abschluss der Saison 2015/16 und damit die direkte Qualifikation für die Gruppenphase der UEFA Europa League 2016/17. Die Geschäftsräume des Vereins befinden sich in der Isaac-Fulda-Allee im Stadtteil Mainz-Gonsenheim. Seit Juli 2011 wird die heutige Mewa Arena in Mainz-Bretzenheim, die 33.305 Zuschauer fasst, für die Heimspiele der ersten Mannschaft genutzt. Bis dahin war im Bruchwegstadion gespielt worden, das weiterhin von Nachwuchsmannschaften genutzt wird. |
Geschichte |
1905–1919: Entstehung und frühe Jahre Der früheste Vorgängerklub des heutigen 1. FSV Mainz 05 entstand im März 1905 im heute nicht mehr bestehenden Café Neuf nahe der heutigen Großen Langgasse in der Mainzer Innenstadt. Das genaue Gründungsdatum ist umstritten; während Nachkriegsquellen den 16. März nennen, ist in den Festschriften zum 20. und 25. Vereinsjubiläum vom 27. März die Rede. Im Sommer 1905 – der exakte Termin ist nicht überliefert – trat der noch namenlose Verein zu seinem ersten Spiel an. Gegen den im selben Jahr gegründeten FC Germania Gustavsburg gewannen die Mainzer 5:3 (100 Jahre später war ein erneutes Aufeinandertreffen der beiden Vereine Teil der Jubiläumsfeierlichkeiten; die 05er, mittlerweile Bundesligist, gewannen 14:0). Wenig später bekam das „wilde Gebilde“, wie die Gründer ihren Verein anfangs nannten, einen Namen: 1. Mainzer Fußballclub „Hassia“ 05. Unter diesem Namen bestritt der Verein seine ersten datierten Spiele: Am 13. August verloren die Mainzer gegen eine Mannschaft aus Biebrich, wahrscheinlich mangels exakter Regelkenntnisse 1:2 durch eine frühe Form des Golden Goal, 14 Tage später 0:1 gegen den Mainzer Fußball-Club 1904. Die 04er waren der älteste reine Fußballverein der Stadt und hinter dem heute noch bestehenden Mainzer Vorortklub FVgg Mombach 03 der zweitälteste Fußballverein Rheinhessens, lösten sich aber schon nach wenigen Jahren wieder auf. Zum Ersten Vorsitzenden wurde im Oktober 1905 auf einer „außerordentlichen Generalversammlung“ der 17-jährige Eugen Salomon gewählt, der zum 24. Juni 1906 den Eintritt in den Verband Süddeutscher Fußball-Vereine erwirkte. Zuvor waren die Fußballer nur unregelmäßig gegen andere unorganisierte Vereine angetreten. Am 7. Oktober 1906 bestritten die 05er ihr erstes Pflichtspiel. In der Klasse B blieb Hassia in der Hinrunde ohne Punktverlust, fiel aber in der Rückrunde ins Mittelfeld zurück. Fußball spielten die aktiven Sportler in den ersten Jahren nur im Frühjahr und Herbst. Der Sommer war der Leichtathletik vorbehalten. Ein Meilenstein für den Verein war das Gastspiel des fünfmaligen Westkreismeisters FC Pfalz Ludwigshafen am 25. Dezember 1909. Mittlerweile spielte man nicht mehr auf dem provisorischen Platz am Gautor, sondern in der Mainzer Radrennbahn am heutigen Fichteplatz. Diese erste Partie gegen eine damalige „Spitzenmannschaft“ ging zwar trotz einer frühen Führung mit 2:5 verloren, aber der Mainzer Anzeiger druckte anlässlich dieser Begegnung im Verlauf mehrerer Wochen nicht nur das Fußball-Regelwerk, sondern auch eine Beschreibung der verschiedenen Mannschaftspositionen und erstmals die Namen der Spieler ab. Die noch junge Sportart und der Klub selbst erlebten daraufhin einen Popularitätsschub, der sich in der ersten vierstellige Zuschauerzahl am Ostersonntag 1910 ausdrückte. Rund 1200 Zuschauer sahen den 6:2-Sieg gegen die im Militärfußball sehr erfolgreiche Besatzung des Kreuzers Gneisenau – finanziell profitierte der Verein jedoch nicht davon, da der Kassierer die Einnahmen veruntreute. Später im selben Jahr bekamen die 05er auf einem von der Preußisch-Hessischen Eisenbahn gepachteten Grundstück an der Hattenbergstraße ihren ersten eigenen Sportplatz mit Tribüne und Umkleidekabinen. Die Anlage wurde am 16. Oktober 1910 mit einer 1:5-Niederlage gegen die Stuttgarter Kickers II eingeweiht. Am 16. August 1912 fusionierte die „Hassia“ mit dem Mainzer Fußballclub „Hermania“ 1907 anlässlich einer gemeinsamen Generalversammlung, die erneut im Café Neuf stattfand. Die „Hermania“ war seit 1907 ein Lokalrivale gewesen und hatte sich aus Aktiven der vormaligen Fußballabteilung des heute noch existierenden Mainzer Turnverein von 1817 zusammengesetzt. Der 1. FC Hassia-Hermania 05, der wenig später zum 1. Fußballverein Mainz 05 umbenannt wurde, bestritt sein letztes Spiel vor dem Ersten Weltkrieg am Ostersonntag 1914, das mit einem 3:1-Erfolg gegen die Auswahl des Kreuzers Mainz endete. Gegen Kriegsende bildete der 1. Fußballverein Mainz 05 eine Kriegsspielgemeinschaft mit dem Sportverein 08 Mainz und auch nach dem Ende der Kampfhandlungen blieb die Verbindung erhalten, wodurch der 1. Mainzer Fußball- und Sportverein 05 entstand. |
Erfolge |
Meisterschaften Hessenmeister und Teilnehmer an der süddeutschen Meisterschaftsendrunde: 1920, 1926, 1932, 1933. Südwestmeister und Teilnehmer an der Aufstiegsrunde zur Bundesliga: 1973 Aufstiege Aufstieg in die Bezirksliga (damals erstklassig): 1925 Pokalwettbewerbe Südwestpokalsiege der 1. Mannschaft: 1980, 1982 und 1986 |
Ehrenspielführer |
Konrad Weil: Ehrenmitglied, langjähriges Vorstandsmitglied, Vorsitzender des Sport- und Spielausschusses, „Wiederbegründer“ des 1. FSV Mainz 05 im Jahre 1945 Gerd Higi: Kapitän und Verteidiger in den 50er Jahren, später Trainer und Vorstandsmitglied Dimo Wache: langjähriger Kapitän und Torwart Nikolče Noveski: langjähriger Kapitän und Innenverteidiger |
Fans |
Die ersten großen Rivalen der 05er waren die lokalen Konkurrenten. In der Vorkriegszeit gilt das vor allem für den SV Weisenau, aber auch den großen Nachbarn SV Wiesbaden, der in Mainz von 1925 bis 1934 jedes Jahr verlor, zuhause aber auch nur vier Punkte abgab.Die Rivalität mit Wormatia Worms entwickelte sich aus dem Kopf-an-Kopf-Rennen um die rheinhessische Bezirksligameisterschaft in der Saison 1926/27, das von einem Stellvertreterkampf in den Zeitungen (auf Wormser Seite: Richard Kirn, später hochrangiger Journalist im kicker-Vorgänger „Sportmagazin“) begleitet wurde. Die 05er gewannen den Titel 1926, die Wormser anschließend viermal hintereinander. Eine eher freundschaftliche Rivalität entwickelte sich in den 1980ern zwischen dem Südwestverein Mainz 05 und der hessischen FVgg. Kastel 06. Die jährlichen Vergleichsspiele zwischen dem links- und dem rechtsrheinischen Mainzer Oberligisten, die im Ligaspielbetrieb nicht aufeinandertreffen konnten, zogen regelmäßig viele Zuschauer an. In jüngerer Vergangenheit gelten Eintracht Frankfurt und der 1. FC Kaiserslautern als größte Rivalen. Die Begegnungen mit Eintracht Frankfurt werden oft als „Rhein-Main-Derby“ bezeichnet. Die Spiele gegen den 1. FC Kaiserslautern gelten als „Rheinland-Pfalz-Derby“ und sind für Teile der Mainzer Fanszene die Derbys mit der höchsten Priorität. In diesem Derby geht es um die „Nummer Eins in Rheinland-Pfalz“. Eine intensive Fanfreundschaft verband die Fans von Mainz 05 und Borussia Mönchengladbach von 1994 bis 1999, seit einem Pokalspiel 1994 in Gladbach, das die 05er nach großem Kampf mit 4:6 verloren hatten. Das ging sogar so weit, dass bei Auswärtsspielen der Mainzer im Westen Gladbacher Fans die Mainzer unterstützten. Zwar existieren seit dieser Zeit noch einzelne persönliche Freundschaften, aber als die Gladbacher 1999 eine Schifffahrt nach Mainz organisierten, durch Missverständnisse aber nicht wie vereinbart von einem „Empfangskomitee“ begrüßt wurden, kündigten die Gladbacher diese Freundschaft kurzerhand auf. Aus der Ultraszene heraus entwickelten sich in den letzten Jahren mehrere Freundschaften. Die populärste ist die zu Anhängern des MSV Duisburg. Ursprünge dieser Kontakte sind über 20 Jahre alt und werden mittlerweile nicht nur von den Ultras gepflegt, sondern auch von weiteren Fans des 1. FSV Mainz 05. Regelmäßige Spielbesuche sind ein Ausdruck dieser intensiv gepflegten Freundschaft. Optischer Beleg dafür sind die Zaunfahnen des jeweiligen Vereins die bei den Spielen zu finden sind. Auch sind Schals und andere Fanartikel in den jeweiligen Kurven omnipräsent. Weitere Kontakte werden zu Anhängern rund um die Fedayn Bronx des italienischen Clubs Casertana FC und zur Gruppo Autonomo des griechischen Vereins Iraklis Thessaloniki gepflegt. Auch hier sind regelmäßige Besuche an der Tagesordnung. |