Das Stadion an der Lohmühle (auch Stadion Lohmühle), im Volksmund meist nur Lohmühle genannt, ist ein reines Fußballstadion in Lübeck. Es liegt innerhalb des Stadtteils St. Lorenz Nord und ist die Heimat des VfB Lübeck. Nach dem Abriss der alten Stehtribüne und dem Bau der neuen Haupttribüne 1996 im Zuge des Aufstiegs in die 2. Bundesliga ein Jahr zuvor fasste das Stadion 17.869 Plätze, darunter etwa 4.400 überdachte Sitzplätze. Die Lohmühle war lange Zeit vor dem Kieler Holstein-Stadion (15.034 Plätze) das größte Stadion in Schleswig-Holstein. Durch diverse Beschränkungen (Sicherheit, Brandschutz, TV- und Medienbereiche) sind von den 15.292 Plätzen aktuell rund 11.000 nutzbar. |
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Der Sportplatz Lohmühle wurde ab 1926 von Mitgliedern des ATSV Lübeck (heute TuS 93) erbaut und am 12. Mai 1929 eröffnet. Der Platz verfügte über eine Laufbahn und weitere leichtathletische Anlagen, nicht aber über Tribünen und Umkleidekabinen. Nach dem Verbot des ATSV durch die Nationalsozialisten im Mai 1933 fiel die Anlage an das Deutsche Reich; die Nazis benannten das Stadion in Adolf-Hitler-Kampfbahn um. Weil der eigene Sportplatz Kasernenhof Ende 1934 von der Wehrmacht beansprucht wurde, bekam Gauligist SV Polizei Lübeck den Platz zugewiesen und trug ab November 1934 hier seine Heimspiele aus. Die SV Polizei errichtete dabei für eine Summe von 42.000 Reichsmark zuerst 1937 eine Sitzplatztribüne mit 472 Plätzen (heute Alte Holztribüne) und ein Jahr später eine überdachte Stehplatztribüne für etwa 3000 Besucher auf der damaligen Gegengeraden. Das Fassungsvermögen betrug anschließend etwa 7000 Besucher.Nach 1945 und dem Ende des Nationalsozialismus in Deutschland gab es einen länger dauernden Rechtsstreit zwischen dem neu gegründeten VfB Lübeck als Rechtsnachfolger der SV Polizei Lübeck und dem ATSV Lübeck als Erbauer des ursprünglichen Sportplatzes. Das Stadion wurde zunächst dem ATSV zugesprochen und dem VfB ein Nutzungsrecht eingeräumt. Nachdem Toto-Gelder und städtische Hilfe dem ATSV den Bau eines eigenen Stadions ermöglicht hatten, übernahm der VfB das Stadion über einen Erbbaurechtsvertrag mit der Hansestadt Lübeck und baute in den folgenden Jahren die Stehplatzbereiche weiter aus, sodass bis zu 20.000 Zuschauer Platz fanden wie am 25. Oktober 1959 im Stadtderby der Oberliga Nord gegen den LBV Phönix. |
Bau der neuen Haupttribüne |
Bis in die 1990er Jahre fanden an der Lohmühle nur kleinere Umbauarbeiten statt, bis der VfB Lübeck 1995 in die 2. Bundesliga aufstieg und mehrere Auflagen erfüllen musste. Unter anderem wurde die von der SV Polizei errichtete Stehplatztribüne durch eine größere Konstruktion ersetzt, die neben 4000 Sitzplätzen zudem Räumlichkeiten für die Geschäftsstelle und den Fan-Shop, im Untergeschoss Umkleidekabinen sowie im Obergeschoss 22 VIP-Logen, einen VIP- und Presseraum und ein Restaurant enthält. Die neue Haupttribüne wurde am 30. Juli 1996 nach circa einem halben Jahr Bauzeit eröffnet und kostete rund 8,5 Millionen Mark. Die Kosten musste der VfB Lübeck selbst tragen. Zuschüsse gab es von der Possehl-Stiftung (500.000 Mark) und vom Landessportverband Schleswig-Holstein (100.000 Mark); die Stadt gab dem Verein ein Darlehen in Höhe von 2 Millionen Mark, das in 20 Jahren bei 4,5 Prozent Zinsen zurückgezahlt wurde. Weitere 2,8 Millionen Mark wurden über Banken finanziert, 1,3 Millionen Mark steuerten Wirtschaftsratsmitglieder als Darlehen bei. Dadurch sank die Kapazität auf 17.869, allerdings standen nun insgesamt mehr als 5.000 Sitzplätze zur Verfügung. Die vorherige Haupttribüne auf der jetzigen Gegengeraden wird bis heute weiter genutzt und ist inzwischen allgemein als „Alte Holze“ bekannt. Die Kabinen und Räumlichkeiten im Inneren der alten Tribüne werden überwiegend durch die Jugendabteilung des VfB genutzt.Im Sommer 2000 wurde nach dem Erreichen der neu eingeführten zweigleisigen Regionalliga eine Flutlichtanlage errichtet, die modernen Fernsehstandards entsprach und für den Spielbetrieb in der dritthöchsten Spielklasse inzwischen verpflichtend geworden war. Zuvor hatte das Stadion nur zwischen 1992 und 1995 über eine Beleuchtung verfügt, die im Zuge des Tribünenneubaus weichen musste. |
Modernisierungen seit 2019 |
Zur Saison 2019/20 wurde eine neu gebaute Stehplatztribüne eröffnet. Der neue Block in der „Pappelkurve“ (mittig der Blöcke E und F) wurde rund ein halbes Jahr lang während des Betriebes gebaut und bietet Platz für bis zu 1.400 Fans. Neben der neuen Tribüne entstanden allerdings sichtbehinderte Bereiche, die nicht verkauft werden können. Zudem dürfen ein Drittel der Plätze der „Alten Holze“ aus Brandschutzgründen nicht besetzt werden und auf der Haupttribüne müssen Plätze für TV-Kameras freigelassen werden. Das DFB-Pokal-Spiel gegen den FC St. Pauli im August 2019 galt daher mit 10.978 Zuschauern als ausverkauft.Aufgrund des Aufstiegs des VfB Lübeck in die 3. Liga zur Saison 2020/21 und der damit verbundenen Rückkehr in den Profifußball musste die Lohmühle für einen sechsstelligen Betrag modernisiert werden. Hinter dem Gästeblock (A-Block) wurde eine 40 Quadratmeter große digitale Anzeigetafel aufgebaut. Wegen diverser Beschränkungen (Sicherheit, Brandschutz, TV- und Medienbereiche) sank die Kapazität auf 10.800 Plätze. Zu Ehren des ehemaligen Präsidenten und Aufsichtsratsvorsitzenden Dietmar Scholze, der 2019 verstorben war, wurde die Lohmühle für eine Saison in Dietmar-Scholze-Stadion an der Lohmühle umbenannt, da dieser insbesondere in schwierigen Jahren immer für die Vision „Rückkehr in den Profifußball“ gekämpft habe. Bezüglich der fehlenden Rasenheizung erhielt der VfB Lübeck vom DFB eine Ausnahmegenehmigung für eine Spielzeit. Aufgrund des gefrorenen Rasens mussten die Heimspiele gegen Hansa Rostock und den TSV 1860 München im Januar bzw. Februar 2021 abgesagt werden. In der Sommerpause vor der Saison 2021/22, zu der der VfB wieder in die Regionalliga Nord abstieg, wurde eine umfangreiche Sanierung und Instandsetzung des Stadionrasens, für den u. a. eine Rasenheizung installiert wurde, In der Sommerpause vor der Saison 2022/23 wurde über der neuen Stehtribüne in der „Pappelkurve“ für über 200.000 Euro ein Dach errichtet. mehr Infos zum Stadion bei Wikipedia |
Mit dem PKW auf der A1 aus Richtung Hamburg |
Ihr nehmt die Abfahrt Lübeck-Zentrum, biegt rechts ab und fahrt bis zum Lohmühlenteller. Dort nehmt ihr die dritte Ausfahrt in die Straße „Bei der Lohmühle“ und biegt dann nach etwa 130 Metern links zwischen Hansehalle und Tankstelle in die Straße „An der Hansehalle“ ab. Alternativ und speziell für Gästefans bietet es sich auch an, von der A1 ab-, dann aber direkt über die Stockelsdorfer Straße wieder in Richtung Autobahnkreuz fahren. Kurz vor der Autobahn kommt ein Rechtsabbieger zum P+R-Parkplatz, der euch ausreichend Parkplätze direkt am Stadion bietet. |
Mit dem PKW auf der A1 aus Richtung Puttgarden |
Ihr nehmt die Abfahrt Lübeck-Zentrum, haltet euch zunächst links und nehmt dann die zweite Ausfahrt. Ihr biegt dann rechts ab und folgt dem Straßenverlauf bis zum Lohmühlenteller. Dort nehmt ihr die dritte Ausfahrt in die Straße „Bei der Lohmühle“ und biegt nach 130 Metern links zwischen Hansehalle und Tankstelle in die Straße „An der Hansehalle“ ab. Alternativ und speziell für Gästefans könnt ihr nachdem ihr die Autobahnunterführung durchfahren habt, links abbiegen und direkt auf den P+R-Parkplatz fahren. |
Entfernungen vom Hauptbahnhof/ZOB |
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