FDGB-Pokal 1954/1955

1. Runde bis Finale
Ansetzungen / Spielzeiten
1. Runde Die Spiele fanden am 7. August 1954 statt.
Wiederholungsspiele:
am 11.August 1954
2. Runde Die Spiele fanden am 29.08.1954 statt.
3. Runde Die Spiele fanden vom 01.12.1954 bis  02.01.1955 statt.
Wiederholungsspiel:
am 16.01.1955
Achtelfinale Die Spiele fanden vom 16.03.1955 bis 23.05.1955 statt.
Freilos:
BSG Fortschritt Meerane und SC Empor Rostock
Viertelfinale Die Spiele fanden vom 01.05.1955 bis 08.05.1955 statt.
Wiederholungsspiel:
vom 05.06.1955
Freilos:
SC Wismut Karl-Marx-Stadt
Halbfinale Die Spiele fanden 12. Juni 1955 statt
Finale Das Spiel fand am 19. Juni 1955 vor 18.000 Zuschauern statt

In den Spielrunden kann es Wiederholungsspiele/Ausscheidungsspiele oder Zwischenrunden geben, erkennbar an Info
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Das Endspiel
so verlief das Endspiel
Paarung SC Wismut Karl-Marx-Stadt SC Wismut Karl-Marx-Stadt – SC Empor Rostock Hansa Rostock
Ergebnis 3:2 n. V. (2:2, 1:0)
Datum 19. Juni 1955
Stadion Bruno-Plache-Stadion, Leipzig
Zuschauer Zuschauer 18.000
Schiedsrichter Gerhard Schulz (Berlin)
Tore Tore 1:0 Manfred Kaiser (2.)
Tore 1:1 Herbert Zwahr (46.)
Tore 2:1 Kurt Viertel (58.)
Tore 2:2 Karl Pöschel (71.)
Tore 3:2 Armin Günther (111.)
SC Wismut Karl-Marx-Stadt Kurt Steinbach – Heinz Glaser, Bringfried Müller, Erhard Bauer – Karl Wolf, Siegfried Wolf – Konrad Wagner (91. Hans Meyer), Manfred Kaiser, Kurt Viertel, Armin Günther, Karl-Heinz Mohr
Cheftrainer: Karl Dittes
SC Empor Rostock Rudi Leber – Gerhard Schaller, Kurt Zapf, Karl-Heinz Singer – Rudolf Schneider, Heinz Minuth – Franz Bialas (46. Herbert Zwahr), Horst Zedel, Herbert Holtfreter, Arthur Bialas, Karl Pöschel
Cheftrainer: Oswald Pfau
Spielverlauf

Im fünften Endspiel um den FDGB-Fußballpokal standen sich mit dem SC Wismut Karl-Marx-Stadt der Zweite und mit dem SC Empor Rostock der Neunte der abgelaufenen DDR-Oberligasaison 1954/55 gegenüber. Beide Mannschaften mussten auf wichtige Stammspieler verzichten, Wismut auf Tröger, Satrapa und Freitag, Empor konnte Leeb und Speth nicht einsetzen. Die Wismut-Elf unterstrich bereits nach 90 Sekunden ihre leichte Favoritenstellung mit dem Führungstreffer. Ihr Spiel war zunächst technisch und taktisch überlegen, im Mittelfeld überraschte sie ständig mit Positionswechseln. Auf der anderen Seite sah man bei Rostock Abwehrschwächen, unsichere Ballannahme und ungenaues Passspiel. Erst nach etwa zwanzig Minuten fand der SC Empor den Spielfaden, erhöhte die Laufleistung und begann im Angriff variabler zu agieren.

Mittelstürmer Holtfreter übernahm das Kommando in der Offensive und leitete mit seinem 20-m-Schuss den Rostocker Ausgleich 150 Sekunden nach Beginn der zweiten Halbzeit vor. Sein Schuss prallte zwar noch gegen die Torlatte, doch der neu ins Spiel gekommene Zwahr verwandelte überlegt in die rechte Ecke. Als es den Anschein hatte, Empor könnte sich nun mit seinem athletischen Spiel gegen die Wismut-Mannschaft durchsetzen, wurden die Rostocker durch einen Torwartfehler wieder zurückgeworfen. Zuvor hatte schon Stopper Zapf seinen Gegenspieler Viertel nicht halten können, dessen Flachschuss schließlich Torwart Leber unter seinem Körper hindurchrutschen ließ. Der SC Empor ließ sich durch den erneuten Rückstand allerdings nicht entmutigen, in der 71. Minute schaffte er nach einem sehenswerten Spielzug erneut den Ausgleich. Pöschel war überraschend auf die rechte Angriffsseite gewechselt, übernahm einen Steilpass von Zedel und schoss aus vollem Lauf ins Wismut-Tor.

Da es nach 90 Minuten immer noch 2:2 stand, mussten beide Mannschaften in die Verlängerung. Wismut-Trainer Karl Dittes nutzte nun seinerseits die Wechselmöglichkeit und ersetzte seinen rechten Stürmer Wagner gegen Hans Meyer. Außerdem beorderte er Mittelfeldspieler Siegfried Wolf in den Angriff, dessen Bruder Karl Wolf agierte zeitweise als sechster Stürmer. Die so verstärkte Offensive setzte den SC Empor erheblich unter Druck, brauchte aber 20 Minuten, um zu einem zählbaren Erfolg zu kommen. Den sechsten Eckball für Wismut, von rechts getreten, wehrte Torwart Leber zu kurz ab, der Wismut-Stürmer Mohr erkämpfte sich trotz Bedrängnis den Ball und spielte ihn zu seinem Sturmpartner Günther. Dieser stand ungedeckt vor dem Rostocker Tor und schoss aus sechs Metern hoch in die linke Ecke zum 3:2 für Wismut ein. Von diesem abermaligen Rückstand erholte sich der SC Empor in den letzten zehn Minuten nicht mehr.

Geschichte
Kurzinfo

In der Saison 1954/55 wurde zum fünften Mal der FDGB-Fußballpokal-Wettbewerb ausgetragen.Die 1. Hauptrunde wurde mit 56 Mannschaften aus den Bezirkspokalwettbewerben, 18 Mannschaften der zweitklassigen DDR-Liga und den 14 Vertretern der höchsten DDR-Fußballklasse Oberliga durchgeführt. Bis zur 3. Runde waren alle Mannschaften dem K.-o.-System unterworfen.

In Runde 4 waren zehn Mannschaften vertreten, Fortschritt Meerane und Empor Rostock kamen durch Freilos weiter.

Das Viertelfinale bestritten nur sechs Teams, der SC Wismut Karl-Marx-Stadt kam durch ein Freilos weiter.

Erst das Halbfinale wurde wieder regulär mit vier Mannschaften bestritten. Hier waren mit Empor Rostock, Turbine Erfurt, Wismut Karl-Marx-Stadt und Aktivist Brieske-Senftenberg nur noch Oberligisten vertreten. Mit Fortschritt Weißenfels war im Viertelfinale die letzte Ligamannschaft ausgeschieden. Dort hatte auch der Pokalverteidiger Vorwärts Berlin mit 1:3 bei Turbine Erfurt die Waffen strecken müssen.