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Der SSV Jahn Regensburg (Sport- und Schwimmverein Jahn Regensburg e. V.) ist ein Fußballverein aus der bayerischen Stadt Regensburg. Der Verein entstand in seiner heutigen Form im Jahr 2000 durch Herauslösung aus dem Mutterverein SSV Jahn 1889 Regensburg, der seitdem keine Fußballabteilung mehr besitzt. Er basiert auf dem 1886 entstandenen Turnerbund Jahn Regensburg und wurde nach Friedrich Ludwig Jahn benannt, dem Initiator der deutschen Turnbewegung. Derzeit hat der SSV Jahn 4700 Mitglieder (Stand: 1. Juli 2022). Die Vereinsfarben sind Weiß-Rot.Die erste und zweite Mannschaft sowie die A-Junioren (U19) sind seit Mai 2009 in die SSV Jahn Regensburg GmbH & Co. KGaA ausgegliedert. Ihre Aktien werden zu 90 Prozent vom Verein und zu zehn Prozent von diversen Investoren gehalten. Die zur Geschäftsführung berechtigte und voll haftende Komplementärin ist die SSV Jahn 2000 GmbH Marketing und Verwaltung, deren Anteile vollständig vom Verein gehalten werden. Die erste Mannschaft, auch Jahnelf genannt, spielt nach dem Abstieg seit der Saison 2023/24 in der 3. Liga. |
Geschichte |
Allgemeines und NameDie Jahn-Fußballer spielten seit 1907 unter dem Dach diverser Vereine Die Fußballer von Jahn Regensburg spielten im Laufe der Geschichte unter dem Dach verschiedener Vereine. Der heutige Sport- und Schwimmverein Jahn Regensburg ist ein Fußballverein, in dem alle Jugendmannschaften unterhalb der U-19-Junioren organisiert sind. Dieser basiert auf den 1886 gegründeten Turnerbund Jahn Regensburg, in dem sich 1907 die Fußballabteilung gründete. Diese trennte sich 1924 zusammen mit den Leichtathleten von den Turnern und setzte den Spielbetrieb als Sportbund Jahn Regensburg fort. 1934 fusionierte der SB Jahn mit dem Sportverein von 1889 Regensburg und dem Schwimmverein von 1920 Regensburg zum Sport- und Schwimmverein Jahn von 1889 Regensburg 2000 spaltete sich die Fußballabteilung vom Hauptverein ab und wurde als SSV Jahn 2000 Regensburg selbständig, der Mutterverein existiert als Sportverein mit acht Abteilungen bis heute. 2002 schloss sich die Fußball-Abteilung der SG Post/Süd Regensburg dem SSV Jahn 2000 an. 2009 wurden die Profis, die U-21 und die U-19 in die SSV Jahn 2000 Regensburg GmbH & Co. KGaA ausgegliedert. 2016 wurde die Jahreszahl aus dem Namen gestrichen. Der Fußballverein heißt seitdem SSV Jahn Regensburg e.V., die Kapitalgesellschaft SSV Jahn Regensburg GmbH & Co. KGaA. Ein/Ausblenden Mehr zum Verein 1907 bis 1926Im TB Jahn Regensburg gab es noch keine Fußballabteilung. Im Frühjahr 1907 wurde dann offiziell gestattet, eine Fußballmannschaft aufzubauen. Bei der offiziellen Gründungsversammlung im Café Union waren 16 Männer anwesend.„Ziel und Zweck der Abteilung war die Pflege des Fußballsports im Rahmen der allgemeinen Leibesübungen und Pflege der Geselligkeit und Kameradschaft. Der Zutritt zu unserer Abteilung war für alle Volksschichten offen und stand außerhalb jeder politischen Strömung.“Im Januar 1908 wurde der Jahn in den Süddeutschen Fußballverband aufgenommen, im folgenden Herbst stand die Punktspielpremiere in der C-Klasse des Bayerischen Ostkreises auf dem Programm, bei denen unter anderem erstmals auch der Rivale Turnverein 1861 Regensburg Gegner war; das erste Regensburger Derby endete mit einer 3:5-Niederlage des TB. Schon 1911 kam es zu einer entscheidenden Veränderung im Auftreten der Jahn-Fußballer: Statt der traditionellen schwarz-rot-goldenen Farben der Turnbewegung liefen sie ab dem 20. Oktober im Weiß-Rot der Stadt Regensburg auf – bis heute die Farben des Vereins. 1916, mitten im Ersten Weltkrieg, wurde der Turnerbund erstmals vor dem Turnverein Gaumeister, nach dem Krieg liefen die Rot-Weißen den Rot-Blauen dann dauerhaft den Rang als Regensburgs bester Fußballverein ab. 1921 stieg der Jahn als erstes Team der Region in die südbayerische Kreisliga auf – die damals höchste Liga. Und der Jahn sorgte gleich in seiner Premierensaison für Furore, belegte hinter dem FC Bayern und dem TSV 1860 München Rang drei. Nach dem fünften Platz in der Folgesaison stand allerdings schon wieder der Abstieg, da die jeweils vier besten Kreisligisten aus der Nord- und Südstaffel erstmals eine bayernweite Bezirksliga gründeten.Im Zuge der organisatorischen Trennung von Sportlern und Turnern, der Reinlichen Scheidung, gingen die Fußballer und die Turner ab 1923 getrennte Wege. Zusammen mit der Leichtathletik-Abteilung gingen die Fußballer ab dem 28. Februar 1924 mit neuem Namen als Sportbund Jahn Regensburg an den Start. Mit dem Umzug an die Prüfeninger Straße erfolgte 1926 ein weiterer Meilenstein im Jahn-Fußball: Nachdem die Jahnelf in ihren ersten Jahren auf dem Sportplatz der Oberrealschule (dem heutigen Goethe-Gymnasium) gespielt hatte, war ab 1912 der Jahnplatz an der Dechbettener Straße Heimspielort. Doch 1923 wurde dem Verein der Platz gekündigt. Grund war, dass der Vermieter offenbar nicht mehr leiden konnte, wenn „sich zur Kirchenzeit Männer mit nackten Knien auf seinem Gelände tummelten.“ Ein Standort am Oberen Wöhrd sowie das Gelände des 1. FC Regensburg waren für kurze Zeit Spielstätte, 1926 schließlich pachtete der SB Jahn das Gelände gegenüber der Oberrealschule, das am 19. September mit einem 7:0-Sieg über den 1. FC Passau offiziell eingeweiht wurde und für 89 Jahre die Heimat des Regensburger Fußballs sein sollte.1926 bis 19451926/27 gelang der Jahnelf die Rückkehr in die erste Liga. Nachdem die Regensburger schon von 1921 bis 1923 in der südbayerischen Kreisliga erstklassig spielten, stiegen sie mit Hans Jakob im Tor in die Bezirksliga auf. Neben dem Torhüter, der sich 1924 dem frisch gegründeten Sportbund anschloss und 1926 18-jährig zum Stammtorhüter der ersten Mannschaft berufen wurde, war der österreichische Trainer Gustav Lanzer wichtiger Bestandteil des Aufstiegs. Lanzer war zuvor mit Austria Wien Meister und Pokalsieger geworden. In der Debütsaison 1927/28 erreichte der SB Jahn Platz vier. Auch die folgenden Jahre waren äußerst erfolgreich, in den nächsten vier Spielzeiten landete der SB Jahn Regensburg stets unter den ersten fünf. Mit Platz zwei in der Saison 1929/30 qualifizierte sich die Mannschaft um Jakob sogar erstmals für die Endrunde um die Süddeutsche Meisterschaft, wo es auch zu den ersten Pflichtspielen mit dem (damaligen) Rekordmeister 1. FC Nürnberg kam. Am 9. Februar 1930 konnte die Jahnelf den Club vor 8.000 Zuschauer am Jahn-Platz besiegen, was mit ein Anstoß für den Bau einer Tribüne war – das Jahnstadion war bald geboren.Während dieser Endrunde wurde Jahns Torhüter Hans Jakob von Reichstrainer Otto Nerz entdeckt und Ende 1930 erstmals in die Nationalmannschaft berufen. Jakob feierte am 2. November beim 1:1 gegen Norwegen sein Debüt, es war das erste von insgesamt 38 Länderspielen für Deutschland bis 1939. Bis 1967, als er von Hans Tilkowski abgelöst wurde, war Jakob Rekordtorhüter der Nationalmannschaft.Ab 1933, mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten, gab es erneut Veränderungen im Jahn-Fußball. Zum einen wurden die Regensburger zur Saison 1933/34 in die neue Gauliga Bayern eingestuft. Zum anderen änderte sich zum zweiten Mal die Form des Vereins. Durch die von den Nationalsozialisten assoziierten Gründung sogenannter ‚Großvereine‘ fusionierte der Sportbund Jahn am 24. Mai 1934 mit dem Schwimmverein von 1920 und dem Sportverein von 1889 zum Sport- und Schwimmverein von 1889 Jahn Regensburg. Der neue SSV Jahn musste 1935 den Abstieg in die Bezirksliga hinnehmen, konnte zwei Jahre später aber wieder in die erste Liga zurückkehren, in der die Regensburger dann unter Spielertrainer Hans Jakob bis zum Kriegsende mit Spitzenpositionen bleiben konnten. Der Spielbetrieb während des Zweiten Weltkriegs konnte bis in den Sommer 1944 aufrechterhalten werden.1945 bis 1996 Nach dem Zweiten Weltkrieg pendelte der SSV Jahn Regensburg zwischen Oberliga und II. Division. Schon im Sommer 1945 rollte wieder der Ball an der Prüfeninger Straße, am 2. Dezember gab es das erste Punktspiel. Allerdings trat der SSV nicht wie erwartet in der neugegründeten Oberliga, sondern nur in der zweitklassigen Bayernliga an. Zwar wären die letzten Platzierungen in der Gauliga für einen erneuten Platz in der Erstklassigkeit ausreichend gewesen, doch man wollte die neue Liga mit Teams aus den Ballungsräumen besetzen und nicht mit einem Verein aus der „Oberpfälzer Provinz“. 1947 konnte dennoch schon ein erster Nachkriegserfolg gefeiert werden; die Jahnelf holte mit einem 2:1 im Finale in Landshut gegen den MTV Ingolstadt den Bayerischen Landespokal. Es dauerte vier Jahre, bis der Jahn schließlich in der Oberliga landete. Bis zum Schluss lieferten sich die Regensburger einen Titelkampf mit der SpVgg Fürth, den sie, auch dank eines 2:1-Erfolges im ausverkauften Ronhof, am Ende für sich entschieden und sich nach der Meisterschaft in der Saison 1948/49 auch in der Relegationsrunde gegen Hessen Kassel, den VfL Neckarau und die SG 07 Untertürkheim durchsetzen konnten. 1949/50, 1953 bis 1958 und 1960/61 gehörte der Jahn jeweils der höchsten Spielklasse, der Südstaffel, an. Von 1954 bis 1957 übernahm die österreichische Fußballerlegende Josef „Pepi“ Uridil als Nachfolger seines Landsmannes Franz „Bimbo“ Binders den Trainerposten beim SSV Jahn Regensburg. Die beste Platzierung war 1954 Rang 8. Von 1967 bis 1974 (Regionalliga Süd) sowie von 1975 bis 1977 (2. Bundesliga Süd) war die Mannschaft jeweils zweitklassig. 1996 bis 2008 Am 1. Juni 1996 war der absolute Tiefpunkt der Vereinsgeschichte erreicht. Zum ersten Mal war der Jahn in die inzwischen fünftklassige Landesliga abgestiegen, nach dem Aufstieg des Lokalrivalen SG Post/Süd Regensburg in die Bayernliga war der Verein nur mehr die Nummer 2 der Stadt. Neben dem strukturellen und wirtschaftlichen war auch ein sportlicher Neuanfang nötig geworden. Mit Josef Schuderer wurde ein Trainer an die Prüfeninger Straße geholt, der sieben Jahre zuvor schon einmal mit dem Jahn aufgestiegen war. Und es sah auch gut aus, was den sofortigen Wiederaufstieg betraf; nach der Hauptrunde war man Dritter in der Landesliga Mitte, punktgleich mit dem Tabellenzweiten SC 04 Schwabach. Nach einem Entscheidungsspiel gegen die Mittelfranken (3:2) qualifizierte sich der SSV für die Relegation. Im ersten Spiel konnte der Bayernliga-15. SpVgg Bayreuth mit 2:1 bezwungen werden. Landesliga-Süd-Teilnehmer TSV Landsberg erwies sich im zweiten Spiel aber als zu stark; trotz Führung unterlagen die Rothosen mit 1:4 – Landsberg stieg auf. Auch im zweiten Jahr der Fünftklassigkeit wurde der Aufstieg nicht geschafft. Schuderer wurde nach einer Negativserie durch Günter Brandl ersetzt, doch mehr als Platz 3 war auch in dieser Saison nicht drin. Im dritten Anlauf wollte man auf Nummer sicher gehen. Von der SG Post/Süd wurde nach deren verpatztem Regionalliga-Aufstieg Manager Karl Viertler und Trainer Karsten Wettberg (zunächst als Sportdirektor) losgeeist, zudem sieben Stammspieler. Zunächst sollte Spielertrainer Roland Seitz den Jahn wieder nach oben führen, doch schon nach ein paar erfolglosen Wochen übernahm Wettberg das Training und diesmal sollte es klappen: zehn Siege in Folge gipfelten am 29. Mai 1999 im 6:0 gegen den ASV Neumarkt und im Aufstieg in die Bayernliga. Der SSV Jahn blieb erfolgreich mit Wettberg, gleich im nächsten Jahr gelang als Aufsteiger der souveräne und ungefährdete Meistertitel in der Bayernliga. Um nun den Durchmarsch in die Regionalliga Süd zu schaffen, mussten vier Relegationsspiele gegen den SV Sandhausen (Meister Oberliga Baden-Württemberg) und den FSV Frankfurt (Regionalliga-14.) ausgetragen werden. Da im Europapokal-Modus zunächst Sandhausen (2:3 im Hardtwaldstadion, 4:2 im Jahnstadion) und schließlich auch der FSV (3:1, 3:2) bezwungen werden konnte, stieg der Jahn 2000 als einziger Verein in die neugestaltete zweigleisige Regionalliga auf. Bereits im Mai 2000 beschlossen die Verantwortlichen, die Fußballabteilung aus dem Hauptverein SSV Jahn 1889 Regensburg herauszulösen – der SSV Jahn 2000 Regensburg war geboren. In ihrer ersten Regionalliga-Saison gelang den Regensburgern trotz mehrerer Ausfälle von Leistungsträgern der Klassenerhalt. Trainer Wettberg wurde im Laufe der Saison jedoch durch den Mannheimer Günter Sebert ersetzt. Bereits in der nächsten Spielzeit konnte der Jahn oben angreifen und landete knapp hinter Wacker Burghausen und Eintracht Trier auf Rang 3. Die Saison 2002/03 schlossen die Oberpfälzer schließlich auf Platz 2 ab, punktgleich und mit der gleichen Tordifferenz (aber weniger geschossenen Toren) wie Meister Unterhaching, und mit 14 Punkten Vorsprung auf die drittplatzierten Augsburger. Mit gerade einmal 25 Gegentoren in 36 Spielen (19er Liga) stellte der SSV zudem die mit Abstand beste Defensive. In nur fünf Spielzeiten wurde somit der Aufstieg von der Fünftklassigkeit in die 2. Bundesliga geschafft, womit der Jahn zum ersten Mal seit über 20 Jahren wieder im Profifußball spielte. Doch bereits zu Beginn der Zweitligasaison 2003/04 kam es zu einem größeren Umbruch; der Trainer und beinahe das gesamte Aufstiegsteam wurden ausgewechselt. Für Erfolgstrainer Sebert kam der zuvor bei den Sportfreunden Siegen angestellte Ingo Peter; Grund dafür sollen zu hohe Gehaltsforderungen von Sebert gewesen sein. Mit mehr als 17 Neuzugängen zu Saisonbeginn und vier weiteren in der Winterpause wuchs der Kader auf insgesamt 31 Spieler (solche mit mindestens einem Saisoneinsatz). Da der Jahn bis November lediglich drei Siege und vier Unentschieden bei fünf Niederlagen verbuchen konnte, wurde Ingo Peter entlassen. Für ihn übernahm Amateurtrainer Günter Brandl. Im DFB-Pokal 2003/04 schied man erst im Achtelfinale aus (siehe Abschnitt DFB-Pokal); nach zwei überzeugenden 3:0-Siegen gegen LR Ahlen und den Karlsruher SC wurde Brandl fest verpflichtet. Bis zum 27. Spieltag sah es so aus, als könne der Jahn die Klasse halten; so gewann man gegen den haushohen Favoriten 1. FC Nürnberg im heimischen Stadion mit 2:1. Da aus den letzten sieben Spielen allerdings nur drei von 21 möglichen Punkten geholt wurden, stieg der Jahn mit 39 Punkten knapp wieder in die Regionalliga ab. Günter Brandl wurde gekündigt. In der folgenden Saison erfuhr der Jahn große Medienaufmerksamkeit, als Ex-Nationalspieler Mario Basler als Teammanager und Ex-Profi Dariusz Pasieka als Co-Trainer verpflichtet wurden. Bei seinem Trainerdebüt hatte Basler die schwierige Aufgabe, ein völlig neues Team aufzubauen, da von den Zweitligaspielern nur drei geblieben waren. Ende Mai 2005 stand der Jahn, der den Abstieg aus der 2. Bundesliga finanziell nur schwer kompensieren konnte, vor dem Aus, da das Präsidium bei der Mitgliederversammlung nicht entlastet wurde. Ein Insolvenzverfahren wurde eingeleitet und es drohte der Zwangsabstieg in die Bayernliga. Trotz dieser Vorkommnisse abseits des Platzes konnte der Jahn auf sportlicher Ebene durchaus überzeugen, er erreichte in der Regionalliga den achten Platz. Saisonhöhepunkt war der letzte Spieltag, als man beim FC Augsburg durch zwei Tore in den letzten fünf Minuten einen 0:1-Rückstand in einen 2:1-Erfolg drehen konnte. Aufgrund dieser Niederlage mussten die Schwaben den Sportfreunden Siegen und den Offenbacher Kickers als Aufsteiger den Vortritt lassen. Dies war – neben einigen anderen heißen Duellen in der Regionalliga Süd der Nullerjahre – einer der Gründe für eine gewisse Rivalität zwischen den Fanlagern beider Vereine, die aber mittlerweile wieder deutlich an Brisanz verloren hat. Auf einer Pressekonferenz am 10. Juni 2005 wurde verkündet, dass die Stadt Regensburg und ein Sponsor, Volker Tretzel, das fehlende Geld für eine Bürgschaft aufbringen. Somit konnte die Insolvenz abgewendet und der Verbleib in der Regionalliga gesichert werden. Ein Großteil des Präsidiums zog die Konsequenzen und trat anschließend zurück. Der neu gewählte Vorstand bestand u. a. aus dem Sportmanager Jenö Rauch, Präsident Franz Nerb und seinem Stellvertreter Gerhard Süß, der vor dem Insolvenzverfahren mit engagierten Jahnfans die Aktion „Rettet den Jahn“ gestartet hatte, um Geld für den bedrohten Sportverein einzutreiben. Wirtschaftlich mit knapper Not davongekommen, ging es in der Folgesaison sportlich bergab. Das Team blieb in den ersten sieben Spielen sieglos. Basler wurde nach einer 0:4-Heimniederlage gegen den FC Augsburg am 19. September 2005 durch Co-Trainer Pasieka ersetzt. Am 7. April 2006 trat überraschend der gerade neun Monate alte Vorstand bis auf Präsident Franz Nerb zurück, nachdem es Streit um die sportlichen Kompetenzen gegeben hatte. Nerb hatte unter Rücktrittsdrohungen eine sportliche Vollmacht gefordert, mit der der Vorstand jedoch nicht einverstanden war. Obwohl Nerb zu Beginn seiner Amtszeit beteuert hatte, sich nicht in das sportliche Geschäft einzumischen und sich nur um die wirtschaftlichen Belange des Vereins zu kümmern, hatte er eine Vollmacht verlangt, die es ihm ermöglicht hätte, auch in das tägliche Training einzugreifen. Nach dem Rücktritt baute Nerb einen „schlanken“ Vorstand auf, dem nur mehr Jenö Rauch und der Ex-Jahnspieler Horst Eberl angehörten. Gleichzeitig lief es sportlich nicht rund. Am 27. Spieltag wurde Trainer Pasieka nach knapp sieben Monaten entlassen und der Ex-Bundesligaspieler Günter Güttler engagiert. Der Jahn befand sich auf Platz 15 und damit in akuter Abstiegsgefahr. Ein Regensburger Sommermärchen blieb aus, Güttler konnte den Abstieg nicht mehr verhindern. Mit einer 0:2-Niederlage gegen den VfR Aalen am 20. Mai 2006 war der Gang in die damals viertklassige Bayernliga besiegelt. Da die Zweite Mannschaft schon in dieser Liga spielte, musste diese in die Landesliga absteigen. Zum Saisonende wurde auch der Vertrag mit Sportmanager Jenö Rauch beendet; die Führungsspitze des Vereins bestand nun aus Präsident Nerb und dem sportlichen Leiter Eberl. Für die Saison 2006/07 wurde mit 1,2 Millionen Euro der höchste Etat in der Bayernliga veranschlagt, um den sofortigen Wiederaufstieg zu ermöglichen – denn in der Folgesaison sollte es in der Regionalliga um die Qualifikation für die neue, eingleisige dritte Liga gehen, deren Teil man unbedingt sein wollte, um ein erneutes Abrutschen in die sportliche Bedeutungslosigkeit zu verhindern. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden einige Transfers getätigt; so schlossen sich mit Petr Stoilov (auf einige Jahre Publikumsliebling und für eine Weile Jahn-Rekordtorschütze) und vor allem Mersad Selimbegovic (der als Spieler, Jugendtrainer, Co-Trainer und Cheftrainer 17 Jahre im Verein bleiben sollte) zwei Spieler dem SSV an, die das Geschick des Vereins in den kommenden Jahren prägen sollten. Die Saison verlief nach Plan; mit 44 Punkten wurde man im Dezember Wintermeister und mit einem 4:0 gegen den 1. FC Nürnberg II konnte vorzeitig die Meisterschaft perfekt gemacht werden, am Ende hatte man 12 Punkte Luft auf die zweitplatzierte SpVgg Greuther Fürth II. Die finanzielle Lage des Vereins war zu diesem Zeitpunkt immer noch angespannt. Präsident Nerb musste im April 2007 eingestehen, dass er wegen ausstehender Sponsorengelder mit den Gehaltszahlungen zwei Monate im Rückstand war. Durch die vorzeitige Meisterschaft wurden die Gelder jedoch ausgezahlt und die Spieler erhielten wieder pünktlich ihr Gehalt. Damit war auch der Weg für die Regionalliga-Lizenz geebnet. In der Saison 2007/08 spielte der Jahn also wieder in der Regionalliga Süd mit dem Saisonziel: Qualifikation für die kommende 3. Liga. Die zur Vorsaison kaum veränderte Mannschaft startete überraschend gut; nach acht Spieltagen stand man mit sieben Siegen und einem Unentschieden auf Platz 1 der Regionalliga. Im Umfeld des Vereins wurde vereinzelt bereits der sofortige Durchmarsch in die Zweite Liga gefordert – doch die folgenden sieben Spiele blieb der Jahn sieglos und rutschte auf Tabellenplatz 5 ab. Zur sportlichen Achterbahnfahrt gesellte sich Unruhe in der Vereinsführung. Präsident Nerb kündigte an, in der kommenden Saison nicht mehr zu kandidieren. Nach wochenlangen Spekulationen, wie es ohne ihn mit dem Jahn weitergehen würde, nahm er seinen Entschluss wieder zurück und wurde – auch mangels Gegenkandidat – im Amt bestätigt. Zudem war der Jahn auch finanziell nach wie vor extrem klamm, das Umfeld war das eines unterklassigen Amateurvereins. Schließlich musste das Fußballinternat des Jahn aufgrund der wirtschaftlichen Schieflage schließen, die eigentlich sehr gute Jugendarbeit – sowohl die U17 als auch die U19 spielten in der Bundesliga – zahlten die Zeche für jahrelange Misswirtschaft. Die Rückrunde verlief mit fünf Siegen, zwei Unentschieden und zehn Niederlagen sehr durchwachsen, doch am Ende konnte sich der SSV auf Platz 9 behaupten und damit für die 3. Liga qualifizieren. 2008 bis 2015 Zu Beginn der Saison 2008/09 verließ der zweimalige Aufstiegstrainer Günter Güttler plötzlich den Verein, er unterschrieb ausgerechnet beim Ligakonkurrenten und Erzrivalen Wacker Burghausen einen Zweijahresvertrag. Obwohl sich sein Vertrag mit der Qualifikation für die 3. Liga um ein Jahr verlängert hatte, wollte Güttler den Jahn unbedingt verlassen, was er im Nachhinein als „den größten Fehler meiner Trainerkarriere“ bezeichnete. Als Gründe nannte er die katastrophalen Rahmenbedingungen und die schlechte Vereinsführung der Oberpfälzer. Nachfolger wurde der gebürtige Regensburger und ehemalige Jahnspieler Thomas Kristl, der zuvor den Landesligisten FC Amberg trainiert und nur wenige Wochen zuvor den Jahn aus dem Landespokal geworfen hatte. Doch Kristl hatte keinen Erfolg; nach einem 0:2 gegen 1. FC Union Berlin am 16. Spieltag stand er mit dem SSV Jahn mit nur 12 Punkten auf einem Abstiegsplatz. Das Präsidium sah sich dazu veranlasst, ihn durch den damaligen Co-Trainer – und ebenfalls ehemaligen Jahnspieler – Markus Weinzierl zu ersetzen. Unter Weinzierl folgten fünf Spiele ohne Niederlage und Gegentor, am Ende der Saison wurde mit einem Heimsieg gegen Eintracht Braunschweig der Klassenerhalt perfekt gemacht. Zum ersten Mal nach drei Anläufen seit 1963 (1975/76, 1976/77 und 2003/04) hatte der SSV Jahn Regensburg in einer Profiliga sportlich die Klasse gehalten. 2009/10 (Platz 16) und 2010/11 (Platz 8) konnte ebenfalls die Klasse gehalten werden. Bis 2015 sollte sich der Jahn im Profifußball etablieren. Sportlich ging es also bergauf, wirtschaftlich bewegte sich der SSV noch auf Amateurniveau. Unannehmlichkeiten mit dem örtlichen Großsponsor REWAG – dem Verein wurden am 25.03. aufgrund offener Rechnungen vorübergehend Strom und Warmwasser abgestellt, sodass nach dem Training im Regensburger Westbad geduscht werden musste – und die schlechte finanzielle Lage des Jahn sowie fehlende Rückendeckung durch den Förderverein nahm Präsident Nerb Anfang April zum Anlass, zum Saisonende seinen Rücktritt anzukündigen. Sein Nachfolger wurde zum 1. Juli 2009 der bisherige Vizepräsident Manfred Kraml. In der Saison 2009/10 konnte der Jahn den Bayerischen Toto-Pokal gewinnen; damit durfte er zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder am DFB-Pokal teilnehmen (siehe Abschnitt DFB-Pokal). Das Besondere an der Spielzeit 2010/11 war auch, dass man mit nur drei gewonnenen Heimspielen zwar die drittschlechteste Heimmannschaft stellte, dagegen aber mit zehn Auswärtssiegen die drittbeste Auswärtsmannschaft der Saison war. Die Differenz von 18 Punkten zwischen Heim- und Auswärtspunkten war neuer Rekord im deutschen Profifußball. Der Jahn verteidigte 2011 den Toto-Pokal und sicherte sich damit erneut das Startrecht im DFB-Pokal. Vor der Spielzeit 2011/12 musste der Verein aufgrund seiner Altschulden den Etat – ohnehin schon der geringste der Liga – erneut senken, auf knapp 1,3 Millionen Euro. Der Kader, im Vorjahr noch gut genug für Rang 8, konnte im Wesentlichen nicht zusammengehalten werden; der Jahn wurde als klarer Abstiegskandidat gehandelt. Von Beginn an entfaltete die Saison aber eine ganz eigene Dynamik, und der SSV setzte sich als eingeschworenes Kollektiv in der Spitzengruppe fest. Auch die in den Vorjahren übliche Ergebniskrise im Herbst blieb aus, sodass man tatsächlich gegen alle Erwartungen die Herbstmeisterschaft feiern konnte. Stürmer Tobias Schweinsteiger wurde Drittliga-Spieler der Monate August und September und war bis zu einer Verletzung im Wintertrainingslager, die ihn drei Monate außer Gefecht setzen sollte, auf Kurs für die Torjägerkanone. Die Rückrunde verlief ergebnistechnisch und in puncto Verletzungen dann holpriger, nach einer Heimniederlage gegen die Offenbacher Kickers rutschte der Jahn auf Platz 6 ab, und galt im Aufstiegsrennen erstmal als abgeschlagen. Mit einem 1:0-Heimsieg am 36. Spieltag gegen den drittplatzierten Chemnitzer FC wurde der Relegationsplatz im direkten Aufstiegsduell zurückerobert, vier Punkte aus den letzten beiden Partien gegen Oberhausen und Jena sollten am Ende reichen, um ihn nicht mehr herzugeben. Die erreichten 61 Punkte (16 Siege, 13 Unentschieden, 9 Niederlagen) stellen dabei einen Drittligarekord da, weniger Punkte reichten bis heute nie für den Relegationsplatz. In den beiden Entscheidungsspielen gegen den Karlsruher SC gelang nach einem 1:1 im Hinspiel und dem 2:2 auswärts im Rückspiel der Aufstieg. Alles in allem war der Aufstieg nach der Relegation eher glücklich – im Hinspiel erzielte man ein Tor nach einem unberechtigten Elfmeter, im von Ausschreitungen des Karlsruher Anhangs begleiteten Rückspiel rettete man sich mit aufopferungsvollem Kampf nach zwei Platzverweisen zu neunt über die Ziellinie. Auf die ganze Saison betrachtet konnte man wohl von einem kleinen Regensburger Fußballwunder sprechen – erklärtes Saisonziel der wirtschaftlich klammen Oberpfälzer war schließlich der Klassenerhalt gewesen. Am 17. Mai 2012 – unmittelbar nach dem Aufstiegserfolg mit dem Jahn – gab Erstligist FC Augsburg bekannt, dass Trainer Weinzierl zur Saison 2012/13 dort als Cheftrainer arbeiten wird. Für den gebürtigen Straubinger gingen damit knappe 10 Jahre beim SSV zu Ende, von 2002 bis 2005 war er als Spieler, von 2006 an im Trainerteam Teil des Vereins gewesen. Zur Zweitligasaison 2012/13 (natürlich wieder mit kleinstem Etat) wurde als neuer Cheftrainer Oscar Corrochano verpflichtet (Zweijahresvertrag). In der ersten Zweitligapartie nach 8 Jahren musste man sich in der Allianz Arena mit 0:1 dem TSV 1860 München geschlagen geben, wobei kurz vor Schluss noch ein Elfmeter verschossen wurde. Nach neun Punkten aus zwölf Spielen und zuletzt vier sieglosen Spielen in Folge, die Tabellenplatz 15 bedeuteten, wurde Corrochano am 4. November 2012 wegen Erfolglosigkeit beurlaubt. Seinen Posten übernahm übergangsweise Sportdirektor Franz Gerber. Zur Rückrunde übernahm der ehemalige polnische Nationaltrainer Franciszek Smuda, er erhielt einen Vertrag bis Saisonende – konnte das Ruder aber auch nicht mehr herumreißen. Am 26. April 2013 stand der Jahn als erster Absteiger aus der 2. Bundesliga fest, nachdem er auswärts gegen Union Berlin mit 0:1 verloren hatte und bei drei ausstehenden Spielen mit 19 Punkten den Relegationsplatz nicht mehr erreichen konnte. In der vierten Zweitligasaison stand am Ende also der vierte sportliche Abstieg. Auch wenn die Regensburger selten gänzlich chancenlos in einer Partie waren, fehlten am Ende schlicht die Qualität, die finanziellen Mittel (und satte 18 Punkte auf das rettende Ufer), um im Fußball-Unterhaus zu bestehen. Nach dem Wunder „Aufstieg“ blieb das Wunder „Klassenerhalt“ aus. Zur Vorbereitung auf die Saison 2013/14 kündigte der Verein eine sportliche Neuorientierung an. Sportchef Gerber wurde entlassen und durch Christian Keller ersetzt, mit Thomas Stratos wurde erneut ein junger Trainer verpflichtet. Neuer Co-Trainer wurde Harry Gfreiter, der diesen Posten bereits in der 2. Bundesliga interimsweise innehatte. Nach der Saison, die der Jahn auf Platz 11 abschloss, wurde der Vertrag mit Stratos, für viele etwas überraschend, nicht verlängert. Im Mai 2014 wurde Alexander Schmidt als Nachfolger verpflichtet. Nach einem misslungenen Start in die Spielzeit 2014/15 wurde Schmidt am 9. November 2014 allerdings bereits wieder entlassen. Nach einer 1:4-Niederlage beim Chemnitzer FC und mit lediglich zwölf Punkten aus 17 Spielen rangierte der Jahn zu diesem Zeitpunkt auf dem letzten Tabellenplatz. Am 18. November 2014 wurde Schmidts Nachfolger Christian Brand vorgestellt, der einen Vertrag bis zum Saisonende erhielt. Aber auch Brand konnte den Jahn nicht retten, am 31. Spieltag war Regensburg nach einer 1:2-Niederlage beim Halleschen FC in die Regionalliga Bayern abgestiegen. Zum Verhängnis wurde dem Jahn vor allem seine extreme Auswärtsschwäche: Gerade einmal magere fünf Punkte holte der Jahn in der Fremde – Drittliga-Negativrekord. Erstmals seit 2008 war der SSV Jahn somit nicht mehr im Profifußball vertreten. 2015 bis heute Im Sommer 2015 wurde mit dem neuen Jahnstadion Regensburg das neue Fußballstadion in Regensburg eingeweiht. Mit der Eröffnung und dem Umzug vom alten Jahnstadion an der Prüfeningerstraße im Westenviertel nach Oberisling wollte der Verein eine neue Ära einleiten, durch die neuen Möglichkeiten wollte man sich erstmals den anderen Klubs der 3. Liga finanziell annähern. Zunächst fanden sich die Regensburger wegen des Abstiegs in die vierte Liga aber im Amateurfußball wieder, wie schon 2006 war der Abstieg gewissermaßen zur absoluten Unzeit gekommen. Bei vielen Fans bestand die Angst, aufgrund des Reglements rund um die Relegation aus der Regionalliga „nicht mehr hochzukommen“, und mit dem neuen Stadion von einem ähnlichen Los wie Alemannia Aachen ereilt zu werden. Sportlich lief es im neuen Stadion zu Beginn gut, mit neun Siegen aus zehn Spielen in der Saison 2015/16 befand sich Jahn Regensburg klar auf Meisterschaftskurs. Doch ein zwischenzeitlicher Vorsprung von zwölf Punkten auf Wacker Burghausen, dem Hauptkonkurrenten um den Relegationsplatz und Rivalen im „Ostbayernderby“, wurde bis zur Winterpause verspielt, sodass Trainer Christian Brand freigestellt wurde. Als Nachfolger präsentierte der SSV den ehemaligen Nationalspieler Heiko Herrlich. Unter Herrlich fand die Mannschaft wieder in die Spur und holte sich vorzeitig den Titel in der Regionalliga. Am Ende lag der Jahn einen Punkt vor Burghausen und der zweiten Mannschaft des 1. FC Nürnberg. SSV-Stürmer Markus Ziereis holte sich die Torjägerkanone der Liga. In der Relegation zur 3. Liga setzte sich der Jahn schließlich mit 0:1 und 2:0 gegen den VfL Wolfsburg II durch, womit es Regensburg als erste Mannschaft überhaupt gelang, über die Relegation den direkten Wiederaufstieg in die 3. Liga zu schaffen. Als Aufsteiger sorgte der Jahn in der Saison 2016/17 von Beginn an für Furore. Nach vier Spieltagen waren die Oberpfälzer Tabellenführer, rutschten dann aber ab, und beendeten die Hinrunde auf Platz 11. Aufgrund einer starken Rückrunde konnte der SSV wieder an die Aufstiegsränge anschließen. Das Fanal zum Schlussspurt war ein 2:1-Auswärtssieg in Magdeburg, bei dem man das Spiel drehen konnte, und die Führung dann mit 10 Mann über die Zeit brachte. An den letzten beiden Spieltagen kämpfte der Jahn sich jeweils in den letzten 10 Minuten zu Siegen über den Chemnitzer FC (3:2) und Preußen Münster (1:0). Am Ende stellte man die beste Offensive und holte sich Platz 3, womit sich die Oberpfälzer für die Relegation gegen den TSV 1860 München qualifizierten. Nach einem 1:1 im Hinspiel in Regensburg gewann die Mannschaft von Trainer Herrlich in der Allianz Arena vor 62.200 Zuschauern (darunter 7000 mitgereiste Jahn-Fans) mit 2:0, womit der Durchmarsch in die 2. Bundesliga perfekt war. Die Regensburger waren erst das dritte Team (nach Leipzig und Würzburg), dem dieser Durchmarsch von der vierten in die zweite Liga gelang. In beiden Spielen war der Jahn die klar bessere Mannschaft gewesen, zudem sollte das Relegations-Rückspiel auch wegen einer 15-minütigen Unterbrechung aufgrund von Ausschreitungen seitens der Münchner Fans in Erinnerung bleiben. Nach dem zweimaligen Aufstieg wechselte Heiko Herrlich zum Bundesligisten Bayer Leverkusen; als seinen Nachfolger präsentierte der Verein Achim Beierlorzer. In der Saison 2017/18 wurde die Jahnelf als Aufsteiger Fünfter. Damit ist im fünften Versuch erstmals der sportliche Klassenerhalt in der 2. Bundesliga gelungen, obwohl der SSV mit rund 7 Millionen Euro erneut den geringsten Etat der Liga aufwies. Zu den sportlichen Highlights der Spielzeit zählten unter anderem ein 4:0 gegen den MSV Duisburg, ein 3:2-Heimsieg nach 0:2-Pausenrückstand im Derby am Freitagabend gegen den FC Ingolstadt, sowie ein 4:3-Sieg vor heimischem Publikum – erneut unter Flutlicht – gegen Fortuna Düsseldorf, wobei man hier nach nur 15 Minuten schon 0:3 zurückgelegen hatte. Das eigentliche Saisonziel, nämlich das Erreichen der 40-Punkte-Marke, gelang bereits Ende März mit einem 2:2 bei Union Berlin – am Ende blickte man auf die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte im Profifußball. In der Saison 2018/19 konnte der Jahn erneut beeindrucken. Am 6. Spieltag feierte die Jahnelf einen furiosen 5:0-Auswärtssieg über den ehemaligen „Bundesligadino“, den Hamburger SV. Der Regensburger Stürmer Sargis Adamyan schnürte in diesem Spiel einen Hattrick in den ersten 35 Spielminuten. Auch das Rückspiel gegen die Hanseaten konnte der SSV für sich entscheiden, dabei wurde ein 0:1-Rückstand in den letzten 20 Minuten gedreht. Am 30. Spieltag sicherte sich der Jahn mit einem 1:0 gegen den 1. FC Magdeburg den Klassenerhalt, die Saison wurde am Ende auf Platz 8 beendet. Ein Markenzeichen des Teams, vor allem in den Jahren 2017 bis 2019, war ein häufiges Aufholen von Rückständen, ein Umstand, der dem Jahn durch die regionale und überregionale Presse die Bezeichnung „Mentalitätsmonster“ einbrachte. Zur darauffolgenden Saison wechselte Achim Beierlorzer zum Bundesligaaufsteiger 1. FC Köln; sein Nachfolger wurde der bisherige Co-Trainer und ehemalige Jahnspieler Mersad Selimbegović. Mit Sargis Adamyan und Phillipp Pentke verließen zudem zwei Leistungsträger den Verein Richtung Hoffenheim. Unter Selimbegovic schaffte der Jahn zum dritten Mal in Folge den Klassenerhalt und schloss die Spielzeit 2019/20, die Lichtblicke wie einen 5:0-Sieg beim SV Wehen Wiesbaden, und Schattenseiten, wie ein 0:6 gegen Arminia Bielefeld beinhaltete, auf dem zwölften Tabellenplatz ab. Nach der Saison verließ Kapitän Marco Grüttner, einer der Leistungsträger und eine Identifikationsfigur der letzten Spielzeiten, den Verein in Richtung Heimat. Auf dem Trainingsgelände am Kaulbachweg, wurde bis 2023 ein neues Funktionsgebäude gebaut, finanziert durch Eigenmitteln. Die von der Corona-Pandemie geprägte Saison 2020/21 konnten die Oberpfälzer vor allem im DFB-Pokal erfolgreich gestalten. Nachdem der Jahn den 1. FC Kaiserslautern, den SV Wehen Wiesbaden und den 1. FC Köln aus dem Wettbewerb geworfen hatte – alle drei Spiele wurden im Elfmeterschießen entschieden – stand der Verein erstmals in seiner Geschichte im Viertelfinale des Pokals. Dort musste man sich mit dem knappsten aller Ergebnisse, einem 0:1, dem SV Werder Bremen geschlagen geben. Die Liga verlief für den Verein weniger erfolgreich, am Ende stand Platz 14 mit 38 Punkten, immerhin der vierte Klassenerhalt in Folge. Nach der Spielzeit beendete Vereinslegende Oliver Hein seine Karriere. Der gebürtige Straubinger hatte sich 2007 der U19 des Jahn angeschlossen, und den Regensburgern 14 Jahre über Auf- und Abstiege zwischen den Ligen 2 und 4 die Treue gehalten, zwischenzeitlich auch als Kapitän. Die Saison 2021/22 verlief für den Jahn zweigeteilt. Am 4. Spieltag schlug der SSV den FC Schalke 04 mit 4:1, wohl eines der bemerkenswertesten Spiele der Vereinshistorie. Vom zweiten bis zum 13. Spieltag belegte der Jahn in der außergewöhnlich stark besetzten Liga stets Platz eins oder zwei. Im Folgenden ließ die Mannschaft allerdings stark nach, konnte in der zweiten Saisonhälfte nur noch 12 Punkte holen, und geriet noch in den Abstiegskampf. Am Ende belegte die Jahnelf mit 40 Punkten Platz 15. Neben dem Platz wurde am 31. Oktober beim 3:0 Derbysieg in Ingolstadt Geschäftsführer Christian Keller verabschiedet. Keller hatte seinen Posten 2013 angetreten, unter seine Ägide fielen ein Abstieg, zwei Aufstiege, vier Mal der Klassenerhalt in Liga 2, der Umzug in das neue Stadion, eine wirtschaftliche Stabilisierung des Jahn, sowie eine Verbesserung der vereinseigenen Infrastruktur. Auch das Image des einstigen „Chaosvereins“ hatte sich während seiner Amtszeit deutlich gebessert. Als Nachfolger im Bereich Sport wurde Roger Stilz präsentiert, den kaufmännischen Bereich übernahm Philipp Hausner. Nach der Spielzeit verließ Alex Meyer, der sichere Rückhalt der letzten Spielzeiten, den Club Richtung Borussia Dortmund. In der Saison 2022/23 legte der Jahn erneut einen starken Saisonstart hin. Während der ersten drei Spieltage war er Tabellenführer der 2. Bundesliga. Danach ging es bergab, unter anderem mit einem 0:6 gegen den Karlsruher SC. Im Oktober verließ Roger Stilz den Verein überraschend aus eigenen Stücken nach nur 10 Monaten wieder. Konnte sich die Jahnelf zunächst noch in der Tabellenmitte halten und die Hinrunde auf dem zwölften Platz abschließen, ging es in der Rückrunde in den Tabellenkeller. Drei Spieltage vor Saisonende trennte sich der Verein nach diversen verlorenen „6-Punkte Spielen“ gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf vom langjährigen Cheftrainer Mersad Selimbegović, obwohl der Klassenerhalt zu diesem Zeitpunkt aus eigener Kraft schon nicht mehr zu schaffen war. Sein Nachfolger wurde Joe Enochs. Doch auch er konnte die Mannschaft nicht vor dem Abstieg in die dritte Liga retten und so beendete sie die Saison auf dem siebzehnten Tabellenplatz. Wie schon 2013 ging es wieder gemeinsam mit dem SV Sandhausen als Mitabsteiger runter in Liga 3. Sechs Jahre zweite Bundesliga, und damit die vielleicht erfolgreichste Zeit der Vereinsgeschichte – mit Pflichtspielsiegen gegen große deutsche Vereine wie den HSV, Schalke 04, Fortuna Düsseldorf, den 1. FC Köln, den 1. FC Kaiserslautern oder Hannover 96 – kamen so zu ihrem Ende. Trotz des feststehenden Abstieges stand der Jahn am letzten Spieltag im Blickpunkt, da die Möglichkeit bestand, im Aufstiegskampf zwischen Heidenheim und dem HSV das Zünglein an der Waage zu spielen. Nach dem Hinspiel (5:4 für Heidenheim) war das das Duell am 34. Spieltag bedeutsam für die 2. Liga. Der HSV gewann zwar sein Spiel mit 1:0 aber Heidenheim siegte gegen Regensburg erst in der Verlängerung von 11 Minuten, zog am HSV vorbei und sicherte sich im Spiel sogar die Zweitligameisterschaft, da die zuvor erstplatzierten der SV Darmstadt 98 ihr letztes Spiel verlor. Vor jenem letzten Spieltag hatte es auch in der Vereinsführung wegen der schlechten sportlichen Leistungen einen Wechsel gegeben. Tobias Werner, Nachfolger von Stilz als Geschäftsführer Sport, wurde nach knapp sechs Monaten freigestellt. Seine Nachfolge tritt Achim Beierlorzer zum 1. Juli 2023 an, der zwischen 2017 und 2019 Chef-Trainer beim Jahn war. Zudem wurde vor dem Spiel Vereinsikone Sebastian Nachreiner emotional verabschiedet. „Wastl“ war insgesamt 13 Jahre, zwischenzeitlich als Kapitän, für den Jahn aktiv gewesen, und erlebte mit der Mannschaft zwei Abstiege, drei Aufstiege, und die bis dato erfolgreichste Zeit der Jahnhistorie. Nach dem Abstieg in die dritte Liga verließen 22 Spieler den Kader. Geblieben waren nur Alexander Weidinger, Benedikt Saller, Konrad Faber, Christian Viet, Jannik Graf und Oscar Schönfelder. |
Erfolge |
Aufstieg in die Oberliga (3): 1949, 1953, 1960 Aufstieg in die 2. Bundesliga (4): 1975, 2003, 2012, 2017 Bayerischer Meister (6): 1949, 1967, 1975, 2000, 2007, 2016 Bayerischer Pokalsieger (7): 1947, 1948, 2001, 2004*, 2005, 2010, 2011 Finalist (1): 2002 * = Sieg der zweiten Mannschaft |
Fanszene |
Die Fanszene des SSV Jahn organisierte sich zum neuen Jahrtausend neu. Die Ultras Regensburg, anfangs noch als Untergruppe im Fanklub Ratisbona Fanatica, bilden dabei den Kern der Regensburger Ultra-Bewegung. Der Fanblock im alten Jahnstadion befand sich nicht wie in den meisten anderen Stadien in einer Kurve, sondern auf der Gegengeraden, am sogenannten „Turm“ – einem Bauwerk, das eine Uhr und eine analoge Spielstandanzeige enthält. Seit der Eröffnung des neuen Stadions befindet sich der Fanblock, wie in den meisten deutschen Stadien auch, hinter dem Tor. Die Tribüne, die für die Fans der Heimmannschaft 5264 Stehplätze bietet, ist in drei Blöcke unterteilt und wurde nach dem deutschen Nationalspieler Hans Jakob benannt. Derzeit sind beim Jahn 22 Fanclubs offiziell gelistet.Rivalitäten und Fanfreundschaften Gewisse Rivalitäten haben die Fans des SSV Jahn mit einigen regionalen Konkurrenten wie der SpVgg Unterhaching oder dem FC Ingolstadt 04. Letztere verstärkte sich in den letzten Jahren etwas, da die beiden Vereine in der zweiten und dritten Liga öfter aufeinander trafen, und wird von der regionalen und überregionalen Medienlandschaft gerne als Donauderby bezeichnet. Teile des Regensburger Anhangs lehnen die Bezeichnung als Derby im Falle des FCI jedoch auch ab, da die Schanzer aus ihrer Sicht ein allein von Audi abhängiger Retortenverein, und bei allem sportlichen Erfolg und einer definitiv bestehenden gegenseitigen Abneigung der jeweiligen Fanlager kein richtiger Rivale sind. Die größte Rivalität jedoch verbinden sie mit den Fans des SV Wacker Burghausen. Für viele Anhänger ist das Ostbayern-Derby zur Ermittlung der Nummer eins in Ostbayern der Saisonhöhepunkt. Allerdings wurde das Duell zuletzt in der Saison 2015/16 ausgetragen, da die beiden Vereine seitdem stets mindestens eine Liga getrennt waren. Eine gewisse Abneigung zwischen Regensburger und Augsburger Fans entzündete sich im Jahr 2005, als der Jahn den Schwaben am letzten Spieltag den Aufstieg verdarb, und kochte im Sommer 2012 aufgrund einiger Personalwechsel kurzzeitig wieder hoch; hat sich aber inzwischen gelegt. Die Ultras Regensburg haben national eine Fanfreundschaft zu den Blauen Bombern, einer Ultra-Gruppe der Stuttgarter Kickers. Außerdem bestehen freundschaftliche Kontakte zu den Fangruppierungen des österreichischen Erstligisten FC Blau-Weiß Linz. Mitglieder der organisierten Fanszene der drei Vereine besuchen sich regelmäßig gegenseitig zu Spielen und stehen in regem Austausch. Die Beziehungen zu den drei großen Nachbarn mit überregionaler Strahlkraft, dem FC Bayern, dem TSV 1860 und dem 1. FC Nürnberg, gelten als unbelastet und neutral bis wohlwollend; nicht wenige Besucher des Jahnstadions drücken in der ersten Liga oder der Champions-League den Bayern die Daumen. |