1. FC Heidenheim

Land
Adresse
Schlosshaustraße 16, 289522 Heidenheim an der Brenz
Webseite
Gegründet
14.08.1846
Stadion
Club Foto
club kit photo
Kadergröße
29
Vereinsfarben
blau-rot
Mitglieder
8.500
aktueller Marktwert
50,15 Mio €
Legionäre
5
A-Nationalspieler
1
ehemalige Vereinsnamen
VfB Heidenheim
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1. FC Saarbrücken
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Der 1. Fußballclub Heidenheim 1846 e. V., kurz 1. FC Heidenheim, ist ein Fußballverein aus der ostwürttembergischen Großen Kreisstadt Heidenheim an der Brenz, der im Jahr 2007 durch die Abspaltung der Fußballabteilung des Heidenheimer Sportbund entstanden ist. Seine Wurzeln reichen jedoch bis in das Jahr 1846 zurück, weshalb er dieses auch im Vereinsnamen trägt. Heimspielstätte ist die auf dem Heidenheimer Schlossberg gelegene Voith-Arena. Die erste Herrenmannschaft spielte seit der Saison 2014/15 in der 2. Bundesliga und stieg am Ende der Saison 2022/23 zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die Bundesliga auf.Die Vereinsfarben sind die Farben der Stadt Heidenheim Blau-Rot sowie Weiß. Im März 2024 zählt der Verein über 9700 Mitgliedern und ist damit der größte Verein in Ostwürttemberg.
Geschichte
Gründungsjahr 1846

Am 14. August 1846 wurde mit der Turngemeinde Heidenheim der erste Sportverein unter dem Hellenstein gegründet. Sie ist der erste Vorgängerverein des Heidenheimer Sportbund und somit auch des 1. FC Heidenheim. Alle Vereine oder Abteilungen beriefen sich auf dieses Gründungsjahr 1846. Auch der 1. FC Heidenheim 1846 knüpft nach der Abspaltung der Fußballabteilung vom Heidenheimer SB an die langjährige Tradition des Sports in Heidenheim an und darf das ursprüngliche Gründungsjahr ohne rechtliche Probleme in seinem Namen führen.

1910 bis 1922: Erster Fußballverein

Um dem wilden Spiel auf der Wiese Regeln zu geben und erste Strukturen in den Fußball in der Stadt an der Brenz zu bringen, wurde am 16. März 1910 der Verein für Bewegungsspiele Heidenheim, kurz VfB Heidenheim, von Ingenieuren gegründet. Etwas mehr als ein Jahr später, am 8. Juli 1911, gründete sich innerhalb des großen Turnvereins 1846 Heidenheim, eines Nachfolgevereins der im Jahr 1846 gegründeten Turngemeinde Heidenheim, eine Fußballabteilung. Vorher war in großer Schärfe gegen den Fußballsport Stellung bezogen worden:

„Dieser Sport wirkt verheerend auf den Charackter.“

Ab 1912 bestritt die Fußballabteilung ihre Spiele auf dem neueröffneten Spielplatz am Sägewerk Ziegler. Der heutige Sparkassen-Sportpark wird vom Verein noch für Leistungstest in der Saisonvorbereitung genutzt.

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1922 bis 1936: Fast erstklassig

1922 kam es im Turnverein zum Interessenkonflikt zwischen Turnern und Fußballern. Der Turnrat des Vereins wünschte, dass sich die Fußballer an den Rundenspielen der Deutschen Turnerschaft beteiligten, hingegen wollte die Fußballabteilung weiterhin in der A-Klasse des Süddeutschen Fußball-Verbands spielen. Die Fußballabteilung machte sich daraufhin am 21. August 1922 als Verein für Rasensport 1911 Heidenheim selbständig. Der Turnverein Heidenheim sperrte dem neuen Verein den bisherigen Spielplatz am Sonneneck. In der Clichystraße wurde ein neuer Spielplatz gefunden.

In der Geschichte des Heidenheimer Fußballs bildete die Saison 1934/35 einen ersten Höhepunkt. Erst 2020 standen Heidenheimer Fußballer wieder kurz vor dem Sprung in die Erstklassigkeit. Die Mannschaft des VfR 1911 Heidenheim qualifizierte sich für die Aufstiegsrunde zur 1933 gebildeten Gauliga Württemberg. Doch in der Runde mit sechs beteiligten Mannschaften landete der VfR am Ende mit 7:13 Punkten auf dem letzten Platz, punktgleich mit dem VfB Friedrichshafen, aber vier Zähler hinter dem zweiten Aufsteiger FV Zuffenhausen und weit abgeschlagen hinter dem souveränen Sieger der Aufstiegsrunde, der SpVgg Cannstatt.

1936 bis 1972: Meist drittklassig

Ein Jahr später, im Jahr 1936, fusionierte der VfR Heidenheim, der aus dem von Voith-Ingenieur Jac. Frei im Jahr 1910 gegründeten VfB Heidenheim hervorgegangen war, mit dem 1904 gegründeten Schwimmverein 04 Heidenheim zum Verein für Leibesübungen 1904 e. V. Heidenheim. Nach dem Krieg trennten sich die Schwimmer wieder vom VfL und gründeten den Schwimmverein 04 neu. Der VfL änderte darauf in seinem Vereinsnamen auf die Jahreszahl Bezug nehmend auf die Gründung der Fußballabteilung innerhalb des Turnvereins am 8. Juli 1911.

Außerdem fusionierten der Turnerbund Heidenheim und der TSV 1846 Heidenheim zum Turn- und Sportbund 1846 e. V. Heidenheim. Beim neuen Verein gibt es auch eine Fußballabteilung, wodurch Fußball sowohl beim VfL als auch beim TSB gespielt wird.

Trotz der in viele kleinräumige Ligen zersplitterten Zweitklassigkeit im südwestdeutschen Fußball spielten Fußballer aus Heidenheim nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst nicht höherklassig. Erst 1955 gelang der Aufstieg in die höchste Amateurspielklasse, die Amateurliga Württemberg. In der damals drittklassigen Liga konnte sich der VfL Heidenheim nach einem 15. Platz in der ersten Saison etablieren und landete 1958/59 als Sechster erstmals auf einem einstelligen Tabellenplatz. 1960 wurde die württembergische Amateurliga geteilt, der VfL spielte dann in der Amateurliga Nordwürttemberg. Dort war er zumeist im Mittelfeld platziert. 1965 konnte der VfL Heidenheim erstmals den Württembergischen Vereinspokal gewinnen.

Ausnahmespieler Walter „Bize“ Birkhold absolvierte von 1947 bis 1971 über 1000 Spiele für den VfL Heidenheim. Trotz konkreter Angebote von VfB Stuttgart, Werder Bremen und dem FC Bayern München wagte er mit 28 Jahren nicht den Sprung in die Fußball-Bundesliga und blieb immer seinem VfL treu. 1963 schaffte er als bisher einziger Heidenheimer den Sprung in die von Helmut Schön aufgebaute Fußballnationalmannschaft der Amateure, für die er 19 offizielle Spiele bestritt. 2021 wurde auf der Mitgliederversammlung des 1. FC Heidenheim entschieden, dass ihm zu Ehren der Rasenplatz West 1 oberhalb der Voith-Arena in Walter-Birkhold-Jugendstadion umbenannt werden soll.

Ein weiterer bekannter ehemaliger Spieler des VfL ist Horst Blankenburg, welcher in der Jugend für den VfL Heidenheim spielte. Seine größten Erfolge feierte er Anfang der 1970er Jahre, als er an der Seite von Spielern wie Johan Cruyff mit Ajax Amsterdam dreimal in Serie den Europapokal der Landesmeister sowie jeweils zweimal die nationale Meisterschaft und den niederländischen Pokal gewann. Mit dem Hamburger SV gewann er 1976 den DFB-Pokal und 1977 den Europapokal der Pokalsieger. Bis heute ist Horst Blankenburg der größte Spieler, den der Heidenheimer Fußball jemals hervorgebracht hat.

1972 bis 2007: Fusion zum HSB 1846 und gemeinsame Jahre

Ende der 1960er-Jahre wurde beim TSB die Notwendigkeit gesehen, die Mitgliederbasis zu erweitern, wodurch ab 1970 die ersten Kontakte zum VfL geknüpft wurden. Durch die Fusion zwischen TSB (mit den damals existierenden Abteilungen Basketball, Boxen, Judo, Fechten, Gymnastik, Handball, Leichtathletik, Tischtennis, Turnen und Volleyball) und VfL Heidenheim (mit Badminton, Fußball, Hockey, Prellball und Tischtennis), entstand am 27. Mai 1972 der heutige Heidenheimer Sportbund 1846 e. V. Heidenheim, wodurch es zum Zusammenschluss der 1922 im Unguten getrennten Fußballer und Turner kam.

Nach der Fusion des VfL mit dem TSB, dessen Fußballer eine Liga tiefer spielten, hielt sich die nun als Heidenheimer SB auflaufende Mannschaft noch drei Spielzeiten in der Amateurliga, ehe sie 1975 abstieg. In dieser Saison standen Heidenheims Fußballer erstmals im DFB-Pokal. In der 1. Hauptrunde 1975 trafen sie auf den Berliner Stadtligisten Hertha Zehlendorf. Nach einem 2:2 nach Verlängerung im Hinspiel gab es im Wiederholungsspiel eine deutliche 0:5-Niederlage.

Der Abstieg konnte sofort korrigiert werden. Der SB stieg wieder auf und startete mit dem Aufstiegsschwung durch. Als Neuling wurde der SB Vizemeister und verpasste nur knapp die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga. Dank dem vierten Platz in der folgenden Saison qualifizierte sich der Heidenheimer SB für die neu gegründete Amateur-Oberliga Baden-Württemberg. In derselben Saison durften die Heidenheimer wieder im DFB-Pokal starten, doch erneut war in der 1. Hauptrunde Schluss: Gegen den Zweitligisten FK Pirmasens unterlag der SB mit 1:2.

Die Amateuroberliga erwies sich für den Sportbund als zu groß. Als 18. von 20 Vereinen stieg man in die Viertklassigkeit der Verbandsliga ab. Einen großen Moment lieferte zunächst wieder nur der DFB-Pokal, als in der 1. Hauptrunde die Profis von Hertha BSC nach Heidenheim kamen und mit 4:0 gewannen. 25 Jahre lang pendelte der SB zwischen Verbands- und Landesliga, ehe 2003/04 die Rückkehr in die nur mehr viertklassige Amateuroberliga Baden-Württemberg gelang. Der HSB wurde in der Saison 2003/04 hinter Normannia Gmünd Zweiter der Verbandsliga Württemberg und konnte sich in der Relegation gegen den Offenburger FV durchsetzen, nachdem man im Jahr zuvor noch in der Relegation an der zweiten Mannschaft der TSG 1899 Hoffenheim gescheitert war. In der Oberliga spielte der SB im Gegensatz zum ersten Ausflug in die Oberliga sofort eine gute Rolle. In der Saison 2004/05 belegte man Platz 5 und erreichte im WFV-Pokal das Finale, welches allerdings gegen die Stuttgarter Kickers mit 1:3 verloren wurde. Noch erfolgreicher verlief die Saison 2005/06, in der der HSB Vizemeister wurde und den Aufstieg in die Regionalliga Süd nur knapp mit vier Punkten hinter dem SSV Reutlingen 05 verpasste. Und auch in der Saison 2006/07 spielte man lange um den Aufstieg in die Regionalliga mit. Am Ende wurde der dritte Platz erreicht. 75:36 Tore und 72 Punkte wurden hierbei verbucht. Meister SV Sandhausen hatte fünf Punkte mehr auf dem Konto.

Seit 2007: Abspaltung und Aufstieg bis in die Bundesliga

Während des Jahres 2007 beschloss die Fußballabteilung, sich rückwirkend zum 1. Januar 2007 als rechtlich eigenständiger Verein vom Heidenheimer SB abzuspalten. Dabei übernahm der 1. FC die bestehenden sportlichen und sonstigen Strukturen des Heidenheimer SB, auch die Startplätze für die jeweiligen Mannschaften. Die Trennung war notwendig geworden, da der Gesamtverein Anforderungen im Lizenzierungsverfahren des DFB für die angestrebte Regionalliga kaum erfüllen konnte. Insbesondere die Forderungen zur Prüfung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Vereins überforderten die ehrenamtlichen Strukturen der anderen Abteilungen. Gründungspräsident war der spätere Aufsichtsratsvorsitzende des Vereins und 2022 verstorbene Unternehmer Klaus Mayer. 2008 schafften die Heidenheimer als Tabellenvierter der Oberliga Baden-Württemberg den Aufstieg in die Regionalliga Süd. Außerdem gelang der Mannschaft der Gewinn des WFV-Pokals und somit der Einzug in die erste Hauptrunde des DFB-Pokals. In dieser unterlag man dem späteren Deutschen Meister VfL Wolfsburg vor 7500 Zuschauern im durch mobile Tribünen vergrößerten Albstadion mit 0:3 (0:0).

Die Teilnahme an der DFB-Pokal-Hauptrunde 2009 wurde nach einer Niederlage im Halbfinale des WFV-Pokals gegen die SG Sonnenhof Großaspach zwar verpasst, jedoch gelang der Mannschaft durch eine starke Rückrunde bereits am vorletzten Spieltag (Sieg über den Karlsruher SC II) der Aufstieg in die 3. Liga.

Sein erstes Drittligaspiel bestritt der 1. FC Heidenheim am 25. Juli 2009 gegen den Wuppertaler SV Borussia in der heimischen GAGFAH-Arena. Das Spiel endete 2:2. Zum Ende der ersten Drittligasaison belegte Heidenheim mit 59 Punkten überraschend den 6. Tabellenplatz. Am 11. Mai 2011 gelang der Mannschaft zum dritten Mal der Gewinn des WFV-Pokals und damit die Teilnahme an der DFB-Pokal-Hauptrunde. Als Gegner in der 1. Runde wurde der SV Werder Bremen zugelost. Dieser wurde am 30. Juli 2011 überraschend mit 2:1 geschlagen. In der 2. Runde traf der FC Heidenheim am 25. Oktober auf Borussia Mönchengladbach. Erst im Elfmeterschießen konnte der Bundesligist das Spiel mit 4:3 (0:0 n. V.) für sich entscheiden. Dies war der bis dato größte Erfolg einer Heidenheimer Fußballmannschaft im DFB-Pokal. Die Saison 2011/12 wurde mit dem vierten Tabellenplatz und damit der Teilnahme an der DFB-Pokal-Hauptrunde abgeschlossen. Am 9. Mai 2012 gewann man gegen die SG Sonnenhof Großaspach zum vierten Mal den WFV-Pokal.

Auch in der Saison 2012/13 scheiterte der FC Heidenheim denkbar knapp am Aufstieg in die 2. Bundesliga. Vor dem letzten Spieltag stand der FCH auf dem Relegationsplatz 3. Trotz eines Unentschiedens und des abschließenden fünften Platzes spielte man mit 72 Punkten die beste Saison in der Vereinsgeschichte. Der WFV-Pokal wurde durch einen 3:1-Sieg gegen die Neckarsulmer SU verteidigt und 2014 mit einem 4:2-Sieg über die Stuttgarter Kickers erneut gewonnen.

Am 19. April 2014 besiegelte der 1. FC Heidenheim durch ein 1:1 gegen die SV Elversberg am 35. Spieltag der Saison 2013/14 den direkten Aufstieg in die 2. Bundesliga. Die Saison endete am 10. Mai 2014 mit einem 2:0-Heimsieg gegen die SpVgg Unterhaching und dem Meistertitel der 3. Liga.

Im ersten Zweitligaspiel der Vereinsgeschichte besiegte der 1. FCH am 3. August 2014 vor 11.000 Zuschauern in der Voith-Arena den FSV Frankfurt mit 2:1 und platzierte sich in der Spieltagstabelle auf Platz 2. Am 19. August 2014 zog die Mannschaft durch den 2:1-Heimsieg gegen den 1. FC Union Berlin zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte in die 2. Runde des DFB-Pokals ein, in der sie dem VfL Wolfsburg mit 1:4 unterlag. Die erste Saison in der Zweiten Liga schloss sie auf dem achten Tabellenplatz ab.

Die zweite Spielzeit im Unterhaus (2015/16) beendete der FCH mit 45 Punkten auf Tabellenplatz elf, ohne in den Abstiegskampf verwickelt worden zu sein. Neben dem erneut erreichten Klassenerhalt spielte der Verein nun auch im DFB-Pokal eine größere Rolle. Einem 4:1-Sieg über den FK Pirmasens folgte, dass man in der 2. Runde auswärts auf den Ligakonkurrenten SV Sandhausen traf. Nach torlosen 120 Minuten folgte ein spannendes Elfmeterschießen, das der FCH durch den entscheidenden Treffer von Arne Feick mit 4:3 für sich entschied. Auch das nächste Los führte die Mannschaft von Frank Schmidt zu einem Ligakonkurrenten: Im Achtelfinale besiegte der FCH den FC Erzgebirge Aue im Erzgebirgsstadion durch die Tore von Arne Feick und Marc Schnatterer mit 2:0 und zog somit erstmals in der Vereinsgeschichte ins Viertelfinale des DFB-Pokals ein. Dort gastierte dann am 10. Februar 2016 Bundesligist Hertha BSC in der Voith-Arena, dem sich die Heidenheimer mit 2:3 geschlagen geben mussten.

Am vierten Spieltag der darauffolgenden Saison 2016/17 feierte der 1. FC Heidenheim 1846 einen historischen 2:1-Sieg im Ligaspiel gegen den schwäbischen Rivalen VfB Stuttgart vor der Rekordkulisse von 52.200 Zuschauern in der Mercedes-Benz-Arena. Am Ende der Spielzeit fanden sich die Heidenheimer, vor allem dank einer starken Hinrunde, auf dem sechsten Tabellenplatz wieder.

In der Spielzeit 2017/18 erwischte Frank Schmidts Team einen Fehlstart und stand nach zehn Spielen mit acht Punkten auf Relegationsplatz 16. Im weiteren Verlauf der Saison stabilisierte sich der FCH und arbeitete sich in der Tabelle ins Mittelfeld vor. Im DFB-Pokal scheiterte man nach zwei Siegen gegen die SpVgg Unterhaching (4:0) und den SSV Jahn Regensburg (5:2) im Achtelfinale am späteren Pokalsieger Eintracht Frankfurt (1:2). Bis zum Schluss der Runde kämpfte der FCH, auch wegen einer äußerst engen und ausgeglichenen Tabellensituation im Unterhaus, um den Klassenerhalt und erreichte diesen nach einem 1:1-Unentschieden gegen die SpVgg Greuther Fürth am 34. Spieltag.

Nach einem durchwachsenen Start in die Saison 2018/19 hielt die Mannschaft bis Mitte der Rückrunde den Anschluss an den Relegationsplatz. Der FCH beendete die Spielzeit auf dem fünften Tabellenplatz, der die bis dahin beste Platzierung des Vereins in der 2. Bundesliga bedeutete.

Ein Jahr später konnte der FCH am vorletzten Spieltag den dritten Tabellenplatz im direkten Duell gegen den Hamburger SV erringen und verteidigte diesen. Somit erreichte der FCH die Relegation gegen Werder Bremen und hatte damit erstmals die Chance, in die höchste deutsche Spielklasse aufzusteigen. Im ersten Spiel in Bremen erreichte Heidenheim ein 0:0. Nach einem 2:2 im Rückspiel zu Hause verpasste der Verein aufgrund der damals noch geltenden Auswärtstorregel den Aufstieg in die Bundesliga.

2020/21 und 2021/22 stand der FCH zumeist im oberen Mittelfeld und schloss auf dem achten bzw. sechsten Platz ab. Dabei besiegte er im heimischen Stadion die Absteiger Werder Bremen und FC Schalke 04.

Aufstieg in die Bundesliga

Vor der Saison 2022/23 gab es wie so oft einen Umbruch im Kader der Heidenheimer. Mit Tobias Mohr, Oliver Hüsing und Robert Leipertz verließen gleich drei Stammspieler den FCH. Mit Lennard Maloney, Adrian Beck oder Tim Köther wurden zum wiederholten Mal Spieler aus der 3. Liga oder der Regionalliga verpflichtet. Mit Jan-Niklas Beste und Thomas Keller kamen zudem zwei Spieler aus der 2. Bundesliga nach Heidenheim.

Am letzten Spieltag der Saison 2022/23 gewann der FCH die Meisterschale der 2. Bundesliga

Der Saisonstart lief besser als die eher durchwachsene Vorbereitungsphase. Der FCH gewann die ersten beiden Saisonspiele und kam auch im DFB-Pokal zum ersten Mal seit zwei Jahren durch einen 2:0-Erfolg beim FV Illertissen in die 2. Runde. Nach 11 Spieltagen standen die vor der Saison noch teilweise im unteren Mittelfeld gehandelten Heidenheimer Anfang Oktober 2022 auf dem 4. Tabellenplatz. Einen Monat später, am 15. Spieltag, gelang im direkten Duell gegen den SC Paderborn 07 der Sprung auf den Relegationsplatz 3. Ab diesem Spieltag stand der FCH bis zum Saisonende durchgehend auf einem der ersten drei Plätze. Zu dieser Zeit folgte allerdings auch das Aus im DFB-Pokal gegen den damaligen Tabellenführer der Bundesliga, Union Berlin. Die Hinrunde wurde mit 33 Punkten als Dritter mit vier Punkten Vorsprung auf Platz 4 und einem Punkt Rückstand auf Rang 2 abgeschlossen.

Die Rückrunde begann mit einem 2:0-Heimsieg gegen Hansa Rostock. Nach der darauffolgenden 0:2-Niederlage bei Eintracht Braunschweig verspielte man zu Hause eine 3:0-Halbzeitführung gegen den Hamburger SV (Endstand 3:3). Auf diese beiden Spiele folgten drei Siege hintereinander. Beim 5:0-Heimsieg gegen den 1. FC Nürnberg am 21. Spieltag schob sich Tim Kleindienst durch seine vier beigesteuerten Treffer erstmals auf Platz 1 der Torschützenliste. Am 25. Spieltag kletterte der 1. FCH dann Mitte März erstmals seit dem 4. Spieltag auf einen direkten Aufstiegsplatz, verlor diesen jedoch drei Wochen später wieder durch die erste Heimniederlage gegen den FC St. Pauli und holte ihn sich eine Woche später wieder zurück. Am 33. Spieltag stand die Mannschaft um Trainer Frank Schmidt mit der bisherigen Vereins-Rekordausbeute von 64 Punkten und damit einem Punkt Vorsprung auf den Drittplatzierten Hamburger SV auf Platz 2 und hatte schon mindestens die Teilnahme an der Relegation sicher.

Am letzten Spieltag war sowohl die Meisterschaft als auch das Abrutschen auf den Relegationsplatz noch möglich. In Regensburg geriet das Team nach der Halbzeit durch zwei Tore von Prince Osei Owusu überraschend mit 0:2 in Rückstand. Zuvor hatte der Hamburger SV durch das 1:0 im Parallelspiel den FCH in der vorläufigen Tabelle von Platz 2 verdrängt. In der 58. Minute ließ ein Eigentor des Regensburger Spielers Benedikt Saller die Heidenheimer wieder hoffen. In der 93. Spielminute glich Jan-Niklas Beste per Foulelfmeter aus. Da der HSV zu diesem Zeitpunkt bereits mit 1:0 gegen den SV Sandhausen gewonnen hatte, hätte nur ein Sieg für den direkten Aufstieg gereicht. Die elfminütige Nachspielzeit ließ den FCH noch hoffen: Während die HSV-Fans auf dem Platz in Sandhausen schon den vermeintlichen Aufstieg feierten, erzielte Tim Kleindienst in der 99. Spielminute den späten Siegtreffer für den 1. FC Heidenheim und schoss diesen somit erstmals in die Bundesliga.

Da die rechnerisch bereits aufgestiegenen Darmstädter ihr Spiel gegen die SpVgg Greuther Fürth mit 0:4 verloren hatten, stieg Heidenheim nicht nur direkt auf, sondern holte aufgrund der besseren Tordifferenz gegenüber dem punktgleichen SV Darmstadt sogar die Zweitligameisterschaft. Zudem stellten die Heidenheimer mit Tim Kleindienst auch den Torschützenkönig der Liga mit 25 Toren und mussten die zweitwenigsten Gegentore hinnehmen. Die drittbeste Offensive mit dem Vereinsrekord von 67 Toren bot der FCH ebenfalls auf und belegte in der Heimtabelle mit nur einer Niederlage Rang 1.

Infolge des Aufstiegs stieg die Mitgliederzahl des Vereins auf fast das Dreifache an; im Juli 2023 wurden mehr als 8000 Mitglieder gezählt.

Erfolge
1935: Qualifikation des VfR Heidenheim für die Aufstiegsrunde zur erstklassigen Gauliga Württemberg
1952: Aufstieg des VfL Heidenheim in die 2. Amateurliga
1955: Aufstieg des VfL in die 1. Amateurliga (höchste Amateurklasse)
1961: Aufstieg des TSB Heidenheim in die 2. Amateurliga
1964: Die A-Jugend des VfL Heidenheim wird Württembergischer Fußballmeister
1965: Der VfL Heidenheim gewinnt den Württembergischen Vereinspokal
1978: Qualifikation für die neu gegründete Oberliga Baden-Württemberg
1991: Meister Landesliga Württemberg – Aufstieg in die Verbandsliga Württemberg
1998: Meister Landesliga Württemberg – Aufstieg in die Verbandsliga Württemberg
2004: Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg
2008: Aufstieg in die Regionalliga Süd
2008: Sieger im WFV-Pokal 2007/08 und damit Qualifikation für die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals 2008/09 gegen den VfL Wolfsburg
2009: Meister in der Regionalliga Süd und Aufstieg in die 3. Liga
2011: Sieger im WFV-Pokal 2010/11 und damit Qualifikation für die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals 2011/12 gegen Werder Bremen
2012: Sieger im WFV-Pokal 2011/12; durch den 4. Platz in der 3. Liga allerdings bereits für die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals gegen VfL Bochum qualifiziert
2013: Sieger im WFV-Pokal 2012/13 und damit Qualifikation für die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals 2013/14 gegen den TSV 1860 München
2014: Meister 3. Liga – Aufstieg in die 2. Bundesliga
2014: Sieger im WFV-Pokal 2013/14 gegen die Stuttgarter Kickers und damit als bislang erste Mannschaft zum vierten Mal in Folge Sieger im württembergischen Vereinspokal
2016: Viertelfinale im DFB-Pokal 2015/16 und 2:1-Sieg im Ligaspiel beim VfB Stuttgart vor der Rekordkulisse von 52.200 Zuschauern
2019: Viertelfinale im DFB-Pokal 2018/19 (4:5-Niederlage beim FC Bayern München)
2020: Erreichen der Relegation zur Bundesliga
2023: Meister der 2. Bundesliga und Aufstieg in die Bundesliga
Fan- und Vereinskultur
Organisiert sind die Fans des 1. FC Heidenheim in offiziellen Fan-Clubs (OFC), die über das gesamte Bundesgebiet verteilt sind und zusammen rund 600 Mitglieder haben. Darüber hinaus gibt es zahlreiche inoffizielle Fanclubs. Einige davon bieten seit Jahren Fanbusfahrten zu Auswärtsspielen an. Die Zahl der Zuschauer im Albstadion stieg in den letzten Jahren stetig an. Infolgedessen wurde auch das Stadion immer wieder ausgebaut. Rekordsaison war die Saison 2015/16, in der im Schnitt 12.000 Zuschauer pro Spiel in die Voith-Arena kamen. In der Rückrunde der Saison 2022/23 lag der Zuschauerschnitt sogar bei 13.000. In der Saison erzielte auch der Auswärtsfahrerschnitt mit über 800 einen Höhepunkt.Auch die Anzahl der Mitglieder stieg seit der Abspaltung 2007 enorm an.

Fanszene

Die im Jahr 2004 gegründeten Hellenstein Supporters gelten als die Mutter der organisierten Heidenheimer Fanszene. In ihrem Umfeld entstanden im Laufe der Zeit viele neue Gruppierungen. Um das Jahr 2010 führten verschiedene persönliche Differenzen, sowie ein Streit über die Ausrichtung der Gruppe zu einer ersten großen Austrittswelle und letztlich zur Gründung der Ultra-Gruppierung Flavia und der weiblichen Gruppe Heidenheimer Mädels. 2014 kam es aufgrund von Stillstand bei den einzelnen Gruppen zur Fusion der Hellenstein Supporters, Flavia, Heidenheimer Mädels und der Gruppe Avanti zur Ultra-Gruppierung Unitas Aquileiae.

Die Fanatico Boys sind mittlerweile die größte Ultra-Gruppe neben Unitas Aquileiae. Sie entstanden im Jahr 2008 aus dem im Umfeld von Hellenstein Supporters gegründeten Inferno Heidenheim. Untergruppierungen sind die YoungstArs sowie die weibliche Nachwuchsgruppe Societas. Sie alle verfolgen die Spiele des 1. FC Heidenheim auf der 3.500 Zuschauer fassenden Osttribüne.

Seit Jahren positioniert sich die Heidenheimer Fanszene gegen Rechtsextremismus. Beim Auswärtsspiel des 1. FC Heidenheim bei 1860 München im Jahr 2016 kam es zu einem Vorfall im Heidenheimer Gästeblock. Die Heidenheimer Ultras hatten einen Zuschauer im Block entdeckt, dessen Kleidung einen rechtsradikalen Hintergrund hatte. Die Ultras baten den Mann, der eindeutig nicht der Gruppe zuzuordnen gewesen sein soll, daraufhin den Block zu verlassen. Im April 2015 kritisierten Heidenheimer Ultragruppen in einer Stellungnahme antisemitische Gesänge, die in Fanbussen zum Auswärtsspiel nach Kaiserslautern von einigen Anhängern gesungen wurden. Im November 2013, damals noch in der Dritten Liga, kam es während der Auswärtspartie beim VfB Stuttgart II zu einem ähnlichen Vorfall. Damals stimmte ein FCH-Fan im Gästeblock wie in Kaiserslautern schon das immer noch im deutschen Fußball sehr verbreitete antisemitische Lied „Eine U-Bahn bis nach Auschwitz“ an. Weil der Fan auch nach einer Ansage des Capos das Singen des Liedes nicht unterließ, kam es zu Handgreiflichkeiten.

Rivalitäten

Als größter Rivale des 1. FC Heidenheim gilt der in der 23 km nördlich gelegenen Stadt Aalen beheimatete VfR Aalen. Schon in den 1930er Jahren spielten beide Vereine gegeneinander. 1955 trafen sich beide in der drittklassigen 1. Amateurliga Württemberg wieder. Ab 1975 pendelten HSB und VfR zwischen 1. und 2. Amateurliga. Mit dem Abstieg des HSB von der Verbandsliga in die Landesliga (5. Liga, später 6.) in der Saison 1991/92 kam es in den kommenden Jahren zu keinem Duell mehr. Viele Jahre bewegte sich Aalen in anderen Sphären als die Heidenheimer Fußballer. Am 25. September 2010 stand das in der 3. Liga erste Duell der jüngeren Geschichte an, welches Aalen mit 2:1 in der heimischen Scholz-Arena gewann. Es folgen weitere emotionsgeladene Duelle. 2012 stieg der VfR in die 2. Bundesliga auf. Der FCH folgte 2014. Das Hinspiel in Heidenheim, das erste Zweitligaderby verloren die Hausherren zwar, behaupteten sich in der neuen Liga im aber gesicherten Mittelfeld. Im Rückspiel 2015 war es dann ausgerechnet der FCH, der den VfR am vorletzten Spieltag durch ein 4:2 im eigenen Stadion in die 3. Liga schoss.

Eine weitere Rivalität besteht mit dem SSV Ulm 1846. Viele Jahre war es ein ungleiches Duell zwischen den Ostalb-Kickern aus Heidenheim und den Spatzen aus der Stadt an der Donau. Ab 1955 spielten beide in der 1. Amateurliga (später Oberliga), der damals dritthöchsten Spielklasse. Der HSB stieg zwischen 1979 und 1994 bis in die Sechstklassigkeit ab. Den Ulmern gelang gegen Ende der 1990er Jahre der Durchmarsch in die Bundesliga. Nach dem Ulm nach dem Abstieg den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga verpasste und die Lizenz für die Regionalliga verweigert wurde, stürzte der SSV 2001 bis in die Viertklassigkeit, wodurch Heidenheim und Ulm erstmals wieder aufeinandertrafen. 2002 stiegen die Spatzen in die Oberliga auf, die Heidenheimer folgte 2004. Beide Vereine verpassten mehrfach den Aufstieg in die Regionalliga und warben sich gegenseitig immer wieder Spieler und Trainer ab. Nach dem gemeinsamen Aufstieg in die Regionalliga Süd 2007 gelingt zur Überraschung vieler dem FCH der Durchmarsch in die 3. Liga. Das bisher letzte Derby fand im August 2019 in der Vorrunde des DFB-Pokals im Donaustadion statt.

Die älteste Rivalität besteht hingegen zum heutigen Oberligisten 1. FC Normannia Gmünd. Beide Vereine stiegen 2004 gemeinsam aus der Verbandsliga in die Oberliga Baden-Württemberg auf; Derbys gibt es auch im Jugendbereich. Weitere Spannungen bestehen mit dem SV Sandhausen (aufgrund dessen Fanfreundschaft zum VfR Aalen), zu Rot-Weiß Oberhausen (aufgrund deren Fanfreundschaft zum SSV Ulm) und zum ehemaligen Oberliga-Konkurrenten TSV Crailsheim, welcher heute allerdings einer der 200 Amateur-Vereinsfreunden des 1. FC Heidenheim ist. Nicht gerne gesehen sind die Heidenheimer zudem bei den Stuttgarter Kickers und der TSG 1899 Hoffenheim.

Fanfreundschaften

Fanfreundschaften bestehen mit der SpVgg Greuther Fürth, dem Eishockeyverein EV Ravensburg und dem Rot Weiss Ahlen. In der Vergangenheit bestanden außerdem Fanfreundschaften mit dem FC Ingolstadt 04 und dem VfR Mannheim.

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