Steffen Baumgart

Aktueller Verein
Stellenbezeichnung
Chef Trainer
Nationalität
Geburtsort
Rostock
Geburtstag
05/01/1972
Alter
52
Größe (in cm)
178
Gewicht (in Kilo)
77
Position als Spieler
Mittelstürmer
Bevorzugte Formation
4-4-2 doppel 6 oder 4-2-3-1
History
Karriere
Verein
Stellenbezeichnung
Vertrag vom
Vertrag bis
SC Paderborn
SC Paderborn
Cheftrainer
16/04/2017
30/06/2021
1. FC Köln
1. FC Köln
Cheftrainer
01/07/2021
20/12/2023
Hamburger SV
Hamburger SV
Trainer
20/02/2024

KARRIERE ALS SPIELER

Von 1988 bis 1991 spielte Baumgart bei der SG Dynamo Schwerin. Mit den Schwerinern erreichte er das Finale des FDGB-Pokals gegen Dynamo Dresden, verlor aber mit seinen Mannschaftskameraden Andreas Reinke und Matthias Stammann mit 1:2. Nach der deutschen Wiedervereinigung zog es Baumgart zur SpVg Aurich. Dort spielte er als Vertragsamateur und machte eine Kfz-Ausbildung.

Der 1,78 m große Mittelstürmer begann dann seine Profikarriere 1995 bei Hansa Rostock. Insgesamt spielte er mit einer Unterbrechung sechs Jahre beim FC Hansa und erzielte 32 Tore. Im Jahre 2002 ging er zum 1. FC Union Berlin, für den er zwei Jahre spielte und Mannschaftskapitän wurde. Mit dem FC Union stieg er in der Saison 2003/04 als Tabellenvorletzter aus der 2. Bundesliga ab.

Nach dem Abstieg blieb er in der 2. Bundesliga und wechselte ablösefrei zu Energie Cottbus. Mit der Mannschaft sicherte er in seiner ersten Saison den Klassenerhalt und stieg in der Folgesaison mit den Lausitzern in die 1. Bundesliga auf. In der ersten Saison nach dem Aufstieg hielt er mit Energie Cottbus die Klasse. Am 3. Januar 2008 wurde sein zum Saisonende auslaufender Vertrag aufgelöst. Am 22. Januar wurde er vom 1. FC Magdeburg verpflichtet. Der FCM hoffte, mit dem routinierten Profi noch die Qualifikation zur neuen 3. Liga zu erreichen. Da die Qualifikation verpasst wurde und die anschließenden Vertragsverhandlungen zu keiner Einigung führten, wechselte Baumgart zum SV Germania 90 Schöneiche. In der Saison 2010/11 spielte Baumgart für den SV Woltersdorf in der Landesklasse Ost in Brandenburg.

In 225 Bundesliga-Spielen schoss Baumgart 29 Tore. In der 2. Bundesliga spielte er insgesamt 142-mal und erzielte dabei 36 Tore.

KARRIERE ALS TRAINER

Hans-Peter Finkbeiner, Mitbegründer der Modemarke Camp David, lieh Baumgart das Geld für dessen Trainerausbildung in der Sportschule Hennef. Finkbeiner glaubte an Baumgarts Fähigkeiten und äußerte diesem gegenüber, er solle „dem Fußball erhalten bleiben“. Darüber hinaus ermöglichte es der Unternehmer seinem Freund, das Haus, das dieser zusammen mit seiner Frau in Berlin bewohnte, zu halten.

1. FC Magdeburg

Ende März 2009 wurde Baumgart als neuer Cheftrainer des 1. FC Magdeburg vorgestellt, nachdem unter Vorgänger Paul Linz das angestrebte Saisonziel des FCM, der Aufstieg aus der Regionalliga Nord in die 3. Liga, aufgrund eines zu großen Abstandes auf Spitzenreiter Holstein Kiel in weite Ferne gerückt war. Er erhielt zunächst einen Vertrag bis zum Ende der Saison 2008/09. Obwohl sich der Abstand auf den späteren Aufsteiger Kiel bis auf 14 Punkte vergrößerte und Magdeburg am Ende auf dem 4. Platz landete, wurde sein Vertrag um ein Jahr für die Saison 2009/10 verlängert. Seinen ersten Erfolg als Trainer errang Baumgart mit dem Landespokalsieg 2009 durch ein 1:0 im Finale gegen den Halleschen FC. Am 23. März 2010 wurde er nach einer Reihe von Niederlagen beurlaubt.

Co-Trainer in Rostock

Ab Januar 2012 war Baumgart unter Wolfgang Wolf und dessen Nachfolger Marc Fascher Co-Trainer bei Hansa Rostock. Trotz des Abstiegs mit Hansa am Ende der Saison 2011/12 in die 3. Liga, entschied sich Baumgart für einen weiteren Einjahresvertrag in Rostock. Zum Ende der Saison 2012/13 wurde jedoch nach einem erneuten Trainerwechsel der Trainerstab verkleinert und damit auch der Vertrag von Baumgart nicht verlängert.

Berlin

Ab dem Jahre 2014 trainierte Baumgart den abstiegsbedrohten Berliner Bezirksligisten SSV Köpenick-Oberspree. Nachdem Baumgart den Abstieg nicht verhindern konnte und auch in der darauf folgenden Saison der sofortige Wiederaufstieg nicht gelang, endete seine dortige Tätigkeit nach eineinhalb Jahren. Anschließend wurde er im Juli 2015 Trainer des Regionalligisten Berliner AK 07, mit dem er am Saisonende in der Regionalliga Nordost den zweiten Platz belegte, nur durch eine Differenz von einem Tor vom Staffelsieger FSV Zwickau getrennt. Am 31. August 2016 gab der Verein die einvernehmliche Trennung von Steffen Baumgart bekannt.

SC Paderborn 07

Mitte April 2017 wurde Baumgart als neuer Trainer des Drittligisten SC Paderborn 07 präsentiert. In den verbleibenden fünf Spielen der Saison 2016/17 holte Baumgart mit dem SC Paderborn 11 Punkte, konnte den sportlichen Abstieg in die Regionalliga West jedoch nicht verhindern. Trotz Abstieg verlängerte Baumgart seine Vertragslaufzeit bis Mitte 2018. Da der TSV 1860 München als Zweitliga-Absteiger die Voraussetzungen für die Drittliga-Zulassung nicht erfüllte, blieb der SC Paderborn schließlich doch in der 3. Liga.

In der Saison 2017/18 erreichte Baumgart mit dem SC Paderborn den 2. Platz und damit den direkten Aufstieg in die 2. Bundesliga. In dieser Saison erzielte der SC Paderborn mit 90 Toren einen Rekord in der 3. Liga. Baumgarts Vertragslaufzeit wurde im Januar 2018 bis Ende Juni 2020 verlängert. In den Jahren 2017 und 2018 gewann Baumgart mit dem SC Paderborn den Westfalenpokal.

In der Saison 2018/19 gelang auf dem 2. Platz der Durchmarsch in die Bundesliga. Kurz vor Beginn der Saison 2019/20 wurde Baumgarts Vertragslaufzeit bis 2021 verlängert. Am 2. Spieltag der Bundesligasaison 2019/20 sah Baumgart als erster Vereinsoffizieller in der Bundesliga nach Neueinführung der Regelung eine gelbe Karte. Der SC Paderborn stieg als Tabellenletzter jedoch wieder in die 2. Bundesliga ab.

1. FC Köln

Zur Saison 2021/22 übernahm Baumgart als Nachfolger von Friedhelm Funkel den Erstligisten 1. FC Köln, bei dem er einen bis zum 30. Juni 2023 laufenden Vertrag unterschrieb. Durch Erreichen des siebten Tabellenplatzes qualifizierten sich die Kölner für die Play-offs zur UEFA Europa Conference League, welche sie souverän gewannen und in die Gruppenphase einzogen. Im April 2023 einigten sich Baumgart und die Vereinsführung auf eine Verlängerung des ursprünglich zum 30. Juni 2024 auslaufenden Vertrages bis zum 30. Juni 2025. Nach zuletzt drei sieglosen Partien und insgesamt 10 Punkten aus 16 Spielen in der Bundesliga gab der abstiegsbedrohte Verein am 16. Dezember 2023 die einvernehmliche Trennung von Baumgart zum Jahresende bekannt.

Hamburger SV

Nach dem fünften Spiel der Rückrunde in der Saison 2023/24 übernahm Baumgart als Nachfolger von Tim Walter den Zweitligisten Hamburger SV.

Erfolge als Trainer

  • Aufstieg in die Bundesliga: 2019 (SC Paderborn 07)
  • Aufstieg in die 2. Bundesliga: 2018 (SC Paderborn 07)
  • Westfalenpokalsieger: 2017, 2018 (beide SC Paderborn 07)
  • Sachsen-Anhalt-Pokalsieger: 2009 (1. FC Magdeburg)

Trivia

Für den Satz „Ein Spiel ist erst zu Ende, wenn der Schiedsrichter pfeift und ich nicht mehr brülle“ wurde Baumgart 2021 von der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur mit dem „Fußballspruch des Jahres“ ausgezeichnet.

Baumgart fällt abgesehen von seiner „explosiven“ Art an der Seitenlinie auch immer wieder durch einprägsame Markenzeichen auf. So hatte er in seiner Zeit beim SC Paderborn stets ein Plastik-Kaffeestäbchen im Mund, was ihn eigenen Aussagen zufolge beruhigte. Bei den Ostwestfalen begann er auch, regelmäßig eine Baseballcap zu tragen, welche er nach seinem Wechsel nach Köln gegen eine Schiebermütze eintauschte. Während viele andere Trainer ihre Initialen auf der von ihren Vereinen gestellten Kleidung tragen, ziert Baumgarts Garderobe stets die Zahl 72, die für sein Geburtsjahr steht.

Der Mecklenburger äußert sich häufiger zu Modeerscheinungen im modernen Fußball. So sagte er gegenüber dem Magazin 11 Freunde, das ihn als einen „echten Typen des Fußballs“ bezeichnete, beispielsweise in einem Interview „Fußballer sind keine Trendsetter und auch keine Mode-Ikonen, sondern immer noch Leute, die deshalb in der Öffentlichkeit stehen, weil sie Bock haben, gepflegt gegen eine Pille zu treten.“ Baumgart führte weiter aus „[...] aber das ganze Drumherum mit den Haaren, den bunten Schühchen, den Aktionen in den Sozialen Netzwerken, rappende Fußballer, sorgt dafür, dass einige vergessen, dass immer noch das Kollektiv über allem steht.“ und appellierte so an den von ihm stets an seine Mannschaften vermittelten Teamgeist. Er wolle, so Baumgart, „keine Ich-AGs“ und sagte weiter „Ein Spieler, der glänzt, tut dies nur, weil es ihm die Mannschaft ermöglicht.“ Baumgart nannte von ihm trainierte Spieler wie Sebastian Schonlau, Jonas Hector, Leopold Zingerle oder Sven Michel als Positivbeispiele und sprach sich auch gegen „[...] dieses Getue beim Torjubel“ aus, denn „Ein echter Profi führt keine Tänzchen auf, der hält nach einem Tor kurz den Finger in die Luft, schickt ein Küsschen Richtung Tribüne und läuft zum Anstoßkreis.“

Baumgart ist Mitglied und Fan des 1. FC Union Berlin und seit seiner frühen Kindheit auch Fan des Hamburger SV.

Seit 2022 ist er als „Vertreter 1.Bundesliga“ im Bundesvorstand des Bund Deutscher Fußball-Lehrer (BDFL)

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