Lok Leipzig steht im Finale des Sachsenpokals
…spielt am 29. Mai in der Sportschule Egidius Braun gegen Titelverteidiger Chemnitzer FC um den Pott. Im Halbfinale wurde Zweitliga-Aufsteiger Dynamo Dresden leicht und locker 4:0 bezwungen. Aber: Mit dem künftigen Zweitligisten hatte Dynamo diesmal wenig zu tun.
Nur fünf Profis stehen in der Startelf, ansonsten Talente aus A- und B-Jugend. Die machen das nicht so schlecht, sind letztlich aber chancenlos. Lok, zuletzt zweimal im Halbfinale gescheitert, mit einem doppelten Doppelpack im Endspiel. Viertliga-Rivale Chemnitz wird dann aber sicher ein ganz anderes Kaliber als es die Dynamo-Talente waren.
Rein statistisch hatten bisher die Messestädter die Nase vorn – zumindest was K.o.-Wettbewerbe betrifft. Im FDGB-Pokal feierte Leipzig zwischen 1967 und 1987 sechs Siege, Dresden nur drei. Hinzu kommt Loks Erfolg in der 2. DFB-Pokal-Runde 1992.
Darauf können sich die Probstheidaer aber nicht mehr berufen. Schließlich kommen sie quasi aus der Kalten auf den heimischen Platz zurück und haben den absoluten Topfavoriten auf den Pokalsieg vor der Brust.
Stefan Kiefer, Max Kulke, Maximilian Großer, Jonas Kühn und Kapitän “Leo” Löwe – das waren die bekannten Namen. Die anderen Spieler sind sonst in der U17 und U19 beheimatet. Sie standen einem gestandenem Viertligisten gegenüber, der absolut heiß war und sofort Nägel mit Köpfen machte.
Die Führung für Lok schon nach 22 Sekunden. Ein langer Pass von Luca Sirch, im Zweikampf setzt sich Djamal Ziane gegen Lorenz Hollerbach durch, dann schiebt der Torjäger zum frühen 1:0 ein. Begleitet von einem lauten Feuerwerk der Leipziger Fans aus der angrenzenden Gartenanlage heraus. Fans im Stadion waren ja nicht erlaubt.
Dynamo ruckt immer mal wieder an, aber für Lok-Torwart Jeroen Gies, der überraschend den Vorzug vor Stammkeeper Jannes Tasche bekam, gab es eigentlich nix zu tun.
Nach 27 Minuten ist es wieder Ziane, der eine Flanke von Tom Nattermann mit der Brust annimmt und dann volley aus zwölf Metern zum 2:0 nachlegt. Lok verpasst gegen Ex-Trainer Heiko Scholz, der Dynamo diesmal betreut, eine höhere Führung zur Pause.
Einzig die Stadionuhr ist in den letzten sieben spiellosen Monaten im Plache-Stadion offenbar eingerostet, funktionierte nicht mehr.
In Durchgang zwei machte es Lok noch schneller. Der eben eingewechselte Kenny Weyh grätschte im Strafraum Ziane um. Elfmeter nach sieben Sekunden! Ex-Dynamo Sascha Pfeffer bedankte sich artig, traf vom Punkt zum 3:0 (46.). Glaubte zuvor schon kaum noch einer an eine Wende, so war die Partie jetzt durch. Das war in der Folge auch zu merken. Dresden mühte sich, nicht völlig unterzugehen, Keeper Kiefer konnte sich noch zwei-, dreimal auszeichnen.
Sein Gegenüber Jereon Gies blieb aber beschäftigungslos. Den 4:0-Endstand markierte dann Pfeffer (86.) nach einem Konter. Zieht man die beiden ersten Sequenzen jeder Halbzeit ab, so war es nicht so verkehrt, was die Junioren boten. Sie haben aber auch gesehen, dass es im Herrenbereich anders zur Sache geht.