Drittliga-Meister SG Dynamo Dresden ist mit einem souveränen Sieg gegen den FC Ingolstadt in die Saison der 2. Fußball-Bundesliga gestartet
Beim letzten Aufeinandertreffen ließ Dynamo Dresden dem FC Ingolstadt keine Chance. Im Duell der Aufsteiger wollten sich die Ingolstädter für die 0:4-Schmach aus der vergangenen Drittliga-Saison revanchieren – und gingen wieder baden.
Vor 7102 Zuschauern war Dynamo-Angreifer Christoph Daferner der Mann des Nachmittags. Er traf in der 41. und 56. Minute. Heinz Mörschel krönte den Dresdner Auftritt mit einem Solo zum 3:0 (67.).
Mit der Aufstellung überraschte Trainer Alexander Schmidt – taktisch wie personell. Statt im gewohnten 3-5-2 schickte er seine Elf im 3-4-3 aufs Feld. Das war volle Offensive.
Dynamo übernahm sofort die Kontrolle, agierte flüssig und schnell. Die Schanzer kamen zunächst kaum über die Mittellinie. Die erste Torannäherung hatte Ransford Königsdörfer (18.). Bei dessen Schuss aus 18 Metern musste sich Fabijan Buntic lang machen. Danach kam eine Phase, in der Dynamo erstmal das Tempo herausnahm. Prompt hatte der Gast zwei gute Chancen. Dennis Eckert Ayensa (28.) zog urplötzlich aus 22 Metern ab, da fehlte nur ein Hauch. 120 Sekunden danach drosch Filip Bilbija die Kugel aus elf Metern drüber.
Dynamo verdiente sich den Erfolg durch ein starkes Offensivspiel
Immer wieder wurde Ingolstadt frühzeitig attackiert. Die dadurch erzwungenen Ballgewinne führten zu schönen Kombinationen und weiteren guten Chancen. Dynamo trat das Gaspedal nochmal voll durch, das Tor bahnte sich an.
Borrello traf mit einem herrlichen Schlenzer aus 16 Metern den Pfosten, Tim Knippings (37.) Kopfball vom Elfmeterpunkt nach einer Flanke von Morris Schröter kratzte Buntic aus dem Winkel. Aber dann: Michael Sollbauer fing einen Angriff ab, der Ball kam über Umwege zu Schröter, der sprintete und sprintete und schlug das Leder flach in den Strafraum, Daferner löste sich von zwei Ingolstädtern und drückte die Kugel ins Netz – 1:0 (41.). Von allen Beteiligten mustergültig!
Nach der Pause brauchte Dynamo ein paar Minuten, um sich wieder reinzufinden
Das nutzte Stefan Kutschke (49.) fast. Sein Kopfball strich nur knapp drüber. Glück gehabt.
Mit dem Wiederanpfiff hatte Schmidt Panagiotis Vlachodimos für Königsdörffer gebracht. Und der zeigte, dass er sich unter dem Trainer pudelwohl fühlt.
Erst zwang er Buntic (51.) zu einer Parade, fünf Minuten später wuselte er sich von rechts kommend im Strafraum gegen drei FCI-Kicker durch, scheiterte aber an Buntics Fuß.
Doch Daferner hatte gelauert, drosch den Abpraller ins Netz – 2:0 (57.). Doppelpack “Daffi” – das gab es in der 3. Liga nicht.
Dresden verwaltete aber nicht, blieb auf dem Pedal. Der kurz vorher eingewechselte Philipp Hosiner (61.) traf nach Pass von “Pana” aus zwölf Metern den Pfosten. Das war jetzt berauschend.
Der dritte Joker machte den Deckel rauf. Schröter passte auf Daferner, der ließ an der Mittellinie auf Heinz Mörschel abtropfen. Mörschel lief, lief, lief, schickte am Strafraum zwei Ingolstädter zum Spielen ins Karussell und traf aus 14 Metern ins lange Eck – 3:0 (67.).
Am Ende hallte ein “oh, wie ist das schön” durchs weite Rund. Comeback geglückt.
“Wir haben einen einzigartigen Teamgeist, das kann entscheidend für den Klassenerhalt sein“, sagt Dynamo Dresdens Vizekapitän Tim Knipping.
Dynamo muss dann auch am kommenden Sonntag zeigen, wenn der HSV wartet. Ingolstadt muss schon am Samstag gegen Heidenheim die Zweitligatauglichkeit unter Beweis stellen.