Dynamo beendet Negativtrend gegen Werder Bremen
Nach drei Niederlagen in Folge hat die SG Dynamo Dresden gegen Bundesliga-Absteiger SV Werder Bremen erfolgreich die Trendwende vollzogen und vor heimischen Publikum verdient mit 3:0 (1:0) gewonnen. Mann des Tages auf Seiten der Sachsen war Stürmer Christoph Daferner, der seinen Torriecher gleich zwei Mal unter Beweis stellen konnte.
Werder Bremen hat eine Woche nach dem verlorenen Nordderby gegen den Hamburger SV den nächsten Rückschlag kassiert. Der Bundesliga-Absteiger unterlag im Auswärtsspiel am Sonntag bei Dynamo Dresden mit 0:3 (0:1) und büßte weiter an Boden zu den Aufstiegsplätzen ein.
SGD-Coach Alexander Schmidt hatte auf der Spieltags-Pressekonferenz eine „hohe Frust-Toleranz“ von seiner Mannschaft gefordert, aber auch die Zuschauer mussten diese Fähigkeit in den ersten Minuten der Partie unter Beweis stellen. Die beiden Kontrahenten neutralisierten sich fast komplett, gefährliche Aktionen in und um den Strafraum waren auf beiden Seiten weitgehend Mangelware.
Wenige Chancen in Halbzeit 1
Zwischen diesen Personalentscheidungen des Trainers und dem, was Werder Bremen auf dem Platz zeigte, einen direkten Zusammenhang zu sehen, war schwierig. Denn irgendwie stand jeder Bremer mindestens einen halben Meter neben sich – und manch einer sogar noch weiter. Werder, das die Spiele gegen die Dresdner Mit-Aufsteiger Rostock und Ingolstadt jeweils souverän mit 3:0 gewonnen hatte, fand überhaupt nicht ins Spiel. Dynamo Dresden diktierte vor 16.000 Zuschauern im Rudolf-Harbig-Stadion das Geschehen, kam auch zu den ersten Chancen durch Robin Becker (6.) und Ransford Königsdörffer (14.). Werder kam indes zunächst überhaupt nicht vor das Dresdner Tor. Erst nach 24 Minuten zeigten die Bremer erstmals Präsenz im gegnerischen Strafraum, eine Minute später köpfte Dinkci sogar Richtung Tor.
Königsdörffer an mit Pfosten – Daferner mit Abpraller
Es dauerte bis in die Endphase der ersten Halbzeit bis die Partie wirklich Fahrt aufnahm, aber dann ging es schnell. Heinz Mörschel trieb den Ball tief in die Werder-Hälfte, passte dann auf Königsdörffer. Der verschaffte sich mit einer Körpertäuschung etwas Platz und setze den Ball an den Querbalken. Christoph Daferner versenkte den Abpraller dann in bester Stürmer-Manier mit dem Außenriss im langen Eck (40.). Fast im direkten Gegenangriff hatte dann Marvin Ducksch keine schlechte Chance auf den Ausgleich, schoss aber am langen Pfosten vorbei (42.). Die Bremer Antwort waren Möglichkeiten für Ducksch (42.) und Dinkci (44.), doch am Ende der ersten Halbzeit standen nur drei Bremer Torschüsse (und der Ducksch-Versuch nach einem leichten Kontakt einen Elfmeter herauszuholen/35.) in der Bilanz – herzlich wenig für einen Bundesliga-Absteiger im Spiel bei einem Aufsteiger.
Dynamo mit Effizienz, Bremen unter ihren Möglichkeiten
Zur zweiten Halbzeit kam Lars Lukas Mai dann zwar doch zu seinem Dynamo-Feeling, ersetzte Jung, für den Friedl auf die linke Seite rückte. Werder Bremen wurde nun zwar deutlich aktiver und hatte durch Ducksch auch die erste Chance (47.), doch die grundlegenden Probleme blieben. Bessere Abschlussqualitäten zeigte dann wieder die SGD: Der eingewechselte Antonis Aidonis drang stark in den Werder Strafraum ein, suchte den ebenfalls eingewechselten Agyemang Diawusie, fand aber die Hacke von Werder-Verteidiger Mitchel Weiser. Der Abpraller landete genau vor Daferner, der die Kugel mit Wucht in die Maschen schoss (67.).
Es folgten mehrere Angriffe der Gäste: Nach einer Ecke setzte der ebenfalls eingewechselte Niklas Füllkrug einen Kopfball an den Pfosten, wenig später hatte Ducksch einen weiteren guten Abschluss, der aber wieder am SGD-Tor vorbeirauschte (70.). Beim 0:3 kümmerte sich Assalé nicht um Schröter, der unbedrängt abschließen durfte (75.). Nach starker Vorarbeit von Diawusie und dessen überlegter Rückgabe auf den lauernden Morris Schröter, peilte der das lange Eck an und traf aus ca. 18 Metern Torentfernung zum 3:0-Endstand.
Das sagten die Trainer
Markus Anfang (Bremen): „Es war kein gutes Spiel meiner Mannschaft, wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen und hatten nach vorne nicht die Überzeugung. Wir haben uns durch viele individuelle Fehler selbst um den Lohn gebracht. So kannst du kein Zweitligaspiel gewinnen.“
Alexander Schmidt (Dresden): „Die Spieler haben alles gegeben, es war heute sehr schwer, wegen den Temperaturen. Eine herausragende läuferische Leistung, die auch nötig war gegen einen spielstarken Gegner. Die Mannschaft hat von der ersten Minute an sich geglaubt. Wir wollten die letzten Niederlagen wettmachen.“
Dynamo reist zum nächsten Spieltag zum FC St. Pauli, Bremen muss gegen Heidenheim ran.