Im vorerst letzten Heimspiel vor Fans ist Fußball-Zweitligist Dynamo Dresden der erhoffte Befreiungsschlag gelungen
Nach fünf Niederlagen in Folge gewann der kampfstarke Aufsteiger gegen Fortuna Düsseldorf mit 1:0 (1:0) und ist nun punktgleich mit dem früheren Bundesligisten.
Der Kick ein echtes Krisenduell
Dresden mit neun Pleiten aus den vorangegangenen zehn Spielen, Düsseldorf mit nur einem Sieg in den vergangenen fünf Partien. War auf dem Platz auch zu sehen: schwere Kost, viel Kampf und Krampf.
Fortuna anfangs trotzdem das bessere zweier schwacher Teams. Fortuna lieferte von allem zu wenig ab. Engagement? Ja, die Spieler versuchten sich auf dem Platz zu bewegen. Doch wie beispielsweise Felix Klaus war da vor allem auch viel Alibi im Spiel – Aktionen ohne Sinn und Verstand. Von einem klaren Matchplan, einer klaren taktischen Struktur wenig bis gar nichts zu sehen.
Drei Veränderungen in Dresdens Startelf
Die so wichtige Partie – zugleich die letzte im Harbig-Stadion vor Zuschauern in diesem Jahr – gingen die Gastgeber mit drei Änderungen in der Startformation an: Kevin Ehlers, Luca Herrmann und Brandon Borrello kamen im Vergleich zum 1:2 in Kiel für Paul Will, Julius Kade und Heinz Mörschel neu in die Mannschaft. Diese tat sich aber lange schwer im Spielaufbau, sie kam mit dem hohen Pressing der Gäste nicht zurecht. Der Schmidt-Elf fehlte es aber auch Passsicherheit im Spiel nach vorn, Torchancen konnten sich die Dresdner in der ersten halben Stunde nicht herrausspielen.
Symptomatisch in dieser Saison, dass ein individueller Fehler zum entscheidenden Manko wurde. Christoph Klarer verlor kurz vor dem Pausenpfiff in einem Zweikampf den Überblick, war dadurch im Stellungsspiel ungünstig positioniert und berührte seinen Gegenspieler am Fuß. Es gab keinen Grund für Diskussionen, ein mehr als berechtigter Elfmeter. Angreifer Christoph Daferner erzielte mit seinem sechsten Saisontreffer das Tor des Tages. Der 23-Jährige verwandelte einen Foulelfmeter sicher zum 1:0 (43.).
Mitte der Halbzeit bringt Schiri Matthias Jöllenbeck (Freiburg) mit einigen Entscheidungen gegen Dynamo wenigstens die Stimmung auf die Ränge und den Rasen zurück. Als er Trainer Alex Schmidt Gelb wegen Meckerns zeigt, toben die 8900 Fans. Wohl so was wie ein Weckruf für die SGD-Profis, die jetzt etwas mehr aufs Gas drücken.
Daferner erlöst die schwarz-gelben Fans
Als Königsdörffer von Fortuna-Verteidiger Klarer gelegt wird, kommt auch Jöllenbeck nicht um den Pfiff herum. Daferner versenkt den Elfer sicher zum 1:0 (43.). Sein sechstes Saisontor.
Dynamo übersteht Düsseldorfer Schlussoffensive
Nach der Pause blieb Dynamo am Drücker, Schmidt brachte mit Kade für Herrmann schnell einen frischen Mann (54.). Der Berliner hatte in der 61. Minute auch eine gute Schusschance, doch sein Versuch aus der Drehung wurde noch von einem Düsseldorfer abgeblockt. Die Vorentscheidung gelang den Sachsen aber nicht, die Rheinländer kamen wieder auf und drängten auf den Ausgleich, ohne jedoch lange zu klaren Torchancen zu kommen. Schmidt tauschte nun Borrello, der im ersten Spiel nach gut drei Monaten Pause keine Reserven mehr hatte, gegen Agyemang Diawusie aus (68.). Der kam aber nach einem Pass von Daferner nicht mehr an den Ball, als der Torjäger einen schlechten Querpass von Tim Oberdorf abgefangen hatte und ihn vor Kastenmeier in die Mitte spielte (70.).
Dann kam auch noch der Georgier Guram Giorbelidse für Michael Akoto ins Spiel, um als Linksverteidiger den sich andeutenden Sieg absichern zu helfen. Düsseldorf steckte aber nicht auf, hatte jetzt noch gute Schusschancen durch Narey (76.) und Iyoha (78.), doch beide Male konnte der sonst kaum geprüfte Kevin Broll im Dresdner Tor die Führung retten. Auch Robert Bozenik schaffte es nicht, den Ausgleich zu erzielen, schoss in der heißen Schlussphase über die „Kiste“ (89.). In der vierminütigen Nachspielzeit musste Broll einen Ball von Kristoffer Petersson über die Latte lenken (90.+1), Iyohas Kopfball ging ohne Brolls Zutun ebenso über das Tor (90.+2). Bis zur letzten Sekunde war das Spiel offen, dann aber konnten die Dresdner endlich jubeln. Und sie sind nun mit dem Dreier vorerst wieder raus aus der Abstiegszone.



