Niederlage

Dynamo nach Niederlage in Münster nur noch Platz 4

Dynamo Dresden fällt nach Schlappe in Münster auf den vierten Platz

Partie dominiert und trotzdem verloren: Dynamo Dresden kassiert im Topspiel beim bisherigen Verfolger SC Preußen Münster die mittlerweile elfte Saisonniederlage. Die Schwarz-Gelben fallen dadurch erstmals seit dem 3. Spieltag aus den Top 3. Vierte Auswärtsniederlage in Folge für Dynamo. Und das war eine vor 11.744 Zuschauern, die so nötig war wie 40 Grad Fieber im Hochsommer. Dresden gab eine überlegen geführte Partie ab, weil es zu harmlos vor des Gegners Tor agierte. Münster hatte eine Chance und nutzte diese.

Dresden, das u.a. ohne die gesperrten Stefan Kutschke, Paul Will und Kevin Ehlers gleich mit sechs Neuen im Vergleich zur Plauen-Pokalstartelf begann, sollte die so formstarken Münsteraner die gesamte erste Hälfte kaum zur Entfaltung kommen lassen. Angetrieben von Niklas Hauptmann und Luca Herrmann war die SGD präsent und mit viel Ballbesitz ausgestattet, aggressiv im Zweikampf – und dem Führungstreffer in der 13. Minute ganz nah. Lars Bünning köpfte die Freistoßeingabe von Geburtstagskind Ahmet Arslan nahezu perfekt in Richtung Tor, doch mit den Fingerspitzen lenkte Maximilian Schulze Niehues noch an den Querbalken. Dresden hatte von Beginn alles im Griff, zeigte sich kämpferisch, war voll auf der Höhe. Die formstarken Münsteraner nahmen am Spiel kaum teil, warteten nur auf Konter. Gelegenheiten dazu boten die ganz in Gelb spielenden Sachsen aber nicht an.

Dresden spielte den Ball zügig und meist auch sicher von hinten raus, agierte im Mittelfeld spielerisch sehr annehmbar. Luca Herrmann interpretierte seine Sechser-Rolle deutlich offensiver als Paul Will, forderte und verteilte die Bälle. Was fehlte, war der Punch nach vorn. Entweder passte meist schon der vorletzte Ball nicht oder die SGD agierte zu umständlich. Das war ärgerlich, weil viele Angriffe im Ansatz gut heraus gespielt waren.

Die Schwarz-Gelben dominierten bis zum Strafraum, hatten kurz vor Ende der ersten Hälfte eine starke Zweikampfquote von 58 Prozent und hohe Passgenauigkeit (90 Prozent). Nur im Sechzehner passierte zu wenig, zumindest bis zur 33. Minute. Da hatte Simon Scherder zweimal Glück, als er erst Bünning an der Trikothose zog und kurz darauf Jakob Lemmer am Schienbein traf. Ein Elfmeter wäre durchaus vertretbar gewesen. Von den Hausherren kam bis auf einen gefährlichen Schuss von Top-Torjäger Joel Grodowski (35.) bei einem Konter nichts. Fazit: Gut, aber nicht gut genug. Oder wie man zu Ostern so schön sagt: Den Gästen fehlten in den entscheidenden Momenten die Eier, mal rigoros ins Risiko zu gehen.

Batmaz köpft unhaltbar für Broll

Und wie es bei Dynamo in der Rückrunde halt so läuft: Der Gegner macht nichts, trifft aber mit seiner ersten Chance. Marc Lorenz flankte scharf in den 16er, Malik Batmaz stieg zwischen Hauptmann und Robin Meißner hoch und köpfte die Kugel im hohen Bogen unhaltbar für Kevin Broll ins Netz – 1:0 Münster (52.). Ein Ergebnis wie ein schlechter Witz! Dynamo reagierte schnell auf den Ausgleich, verlagerte die Partie sofort wieder in die Preußen-Hälfte. Markus Anfang brachte früh Manuel Schäffler (für Tom Zimmerschied), stellte auf Dreierkette und zwei echte Spitzen um.

Meißner vergibt Lucky Punch

Im entscheidenden Moment wurden Bünning (56.) und Meißner (67.) geblockt. Als Lemmer wunderbar über Schäffler freigespielt wurde, schoss der Rechtsaußen die Kugel überhastet am kurzen Pfosten vorbei (69.). Trainer Anfang warf alle Offensivkräfte auf den Platz. Obwohl Dynamo immer spielerisch überlegen blieb, fehlten in der Schlussphase die Mittel, um gefährlich zu werden. Auch die Brechstange funktionierte bis zur 93. Minute nicht. Dann ist Meißner frei durch, scheitert aber an Schulze-Niehues. Scherder bekommt nach Ecke noch mal den Ball an die Hand – wieder gibt es nicht den möglichen Strafstoß.

3. Liga 2023-2024 | Spieltag 31
| Preußenstadion | 30.Mrz.2024-14:00
Preußen Münster
Preußen Münster
S S S S S
1 : 0
Endstand
Dynamo Dresden
Dynamo Dresden
N U N S U
Malik Batmaz
52'
1. Halbzeit
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45'
2. Halbzeit
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90'
Tore
Tor
52'
Spielstatistiken
Preußen Münster
Dynamo Dresden
Am Tor vorbei 5
Schüsse auf das Tor 2
Schüsse auf das Tor 2
Am Tor vorbei 12
1 Tore 0
39 Ballbesitz 61
0 Ecken 8
19 Fouls 8
6 Abseits 0
2 Gelbe Karten 2
7 Torschüsse gesamt 14
2 Schüsse auf das Tor 2
5 Schüsse neben das Tor 12
25 Einwürfe 23
8 Freistöße 25
57 Angriffe 86
44 Gefährliche Angriffe 87
Sachsenpokal

Dynamo schlägt knapp Plauen und steht im Halbfinale vom Sachsenpokal

Dynamo verhindert nur knapp Debakel im Sachsenpokal

Beim mutigen Oberligisten VFC Plauen stand Dynamo schon mit einem Bein im Aus.

Was für ein Krimi in mit 4999 Zuschauern ausverkauften Vogtland-Stadion: Dynamo Dresden setzte sich gegen den Gastgeber VFC Plauen erst im Elfmeterschießen mit 7:6 durch und kam nach einer schwachen Leistung mit einem blauen Auge davon. Im Halbfinale trifft die SGD auf den FSV Zwickau, der sich ebenfalls am Sonntag mit 4:1 gegen Fortuna Chemnitz durchsetzte.

Mannschaft VfC Plauen VFC Plauen Dynamo Dresden Dynamo Dresden
Aufstellungen Ja. Pieles – Sponer, Jusic, Fischer, Morozov, Alexander – Kießling, Boateng, Abraham Yeboah, Kind, Limmer, Tim, T. Barth – Martynets tore (98.)

Reservebank:
Böttcher, Träger, Werrmann Gelbe Karten, Andreopoulos, Walther, Schulz, Spranger

Mesenhöler – Ehlers, Lewald, Kraulich, J. Meier – L. Herrmann, A. Arslan, Oehmichen – Borkowski, R. Meißner, Cueto

Reservebank:
E. Herrmann (Tor), Bünning Gelbe Karten, Herrmann, Park, Lemmer, Will, Zimmerschied, Kutschke tore (116.)

Elfmeterschützen Tom Ronny Fischer (trifft)
Kevin Walther (trifft)
Tim Limmer (trifft)
Valentin Sponer (trifft)
J. Martynets (trifft)
Charlie Spranger (verschossen)
R. Meißner (trifft)
T. Zimmerschied (trifft)
K. Park (trifft)
A. Arslan (trifft)
S. Kutschke (trifft)
J. Lemmer (trifft)

Dynamo Dresden wirbelte die Startelf ordentlich durch. Im Vergleich zum 0:0 im Drittliga-Spitzenspiel gegen Ulm brachte Markus Anfang acht frische Spieler. Lediglich Ahmet Arslan, Kevin Ehlers und Jakob Lewald standen in der Startelf. Die neuformierte SGD-Elf hatte viel Mühe mit den mutigen Plauenern, die sich nicht versteckten und die Räume von der ersten Minute an eng machen. Schnell war klar, dass es ein Geduldsspiel werden würde, denn anders als beim 7:3-Sieg der SGD beim letzten Pokalduell 2022 verteidigte Plauen diszipliniert und machte nur wenig Fehler.

1. Halbzeit: Chancen erst in der Schlussphase

Den Dynamos fehlten neben Tempo und zündenden Ideen, auch Tiefenläufe, die die Defensive hätten durcheinander bringen können. Die erste Topchance ließ bis zur 38. Minute auf sich warten. Dann verpasste Dennis Borkowski ziemlich freistehend nach einem Rückpass von Robin Meißner das 1:0. Sein Direktschuss rutschte ihm über den Schlappen und ging vorbei. Plauen wirkte für einen Moment unsortiert und hatte Glück, dass Meißner, dem die Spielpraxis fehlt, wenige Sekunden später völlig überhastete abgezog und so die zweite gute Möglichkeit kläglich vergab. Plauen kam zwar nicht zu Topchancen, hatte aber mit Johan Martynets einen steten Unruheherd, der zumindest mit einem Schuss aus der Drehung für Gefahr sorgte.

Nach der Pause: Spranger verpasst das 1:0

Während Plauens Trainer und Ex-Dynamo-Spieler Karsten Oswald von seinen Jungs in der Halbzeit noch mehr „Mut“ und „weniger lange Bälle“ forderte, griff Anfang durch und beorderte Borkowski und Jonas Oehmichen vom Feld. Dafür kamen mit Tom Zimmerschied und Jakob Lemmer zwei Stammspieler. Zunächst änderte sich am Geschehen auf dem Platz aber wenig. Dresden hatte oft den Ball, aber Plauen verteidigte gut und ließ nichts zu. Dazu setzte der Außenseiter Nadelstiche und hatte das 1:0 auf dem Fuß. Charlie Spranger wurde herrlich freigespielt und versuchte Torwart Daniel Mesenhöler mit einem Heber zu überwinden, der Ball landete am Außennetz.

Dynamo ohne Ideen und wenig Dampf

Erst als gut 20 Minuten vor dem Ende die Kräfte bei den Oberliga-Kickern kurz schwanden, hatte Dynamo mehr Raum und Platz. Ein Geniestreich von Lemmer hätte in der 73. Minute beinahe das erlösende 1:0 bedeutet. Mit dem Rücken zum Tor versuchte er Plauens Jakob Pielers zu überwinden, Abwehrmann Jasin Jusic roch den Braten und klärte deutlich vor der Linie. Kurz zuvor vergab der diesmal glücklose Arslan kläglich. Plauen setzte weiter Nadelstiche und blieb defensiv hellwach. So rettete Tom Fischer in höchster Not gegen Zimmerschied.

Verängerung

Der Underdog rettete sich in die Verlängerung – und ging in Führung. Martynets – bester Plauener – belohnte sich für seinen starken Auftritt. Er setzte sich im Strafraum gegen vier halbherzige Dresdner durch und schob dann auch noch überlegt ins lange Eck (98.). Die Plauener steuerten der Sensation entgegen und wurde vier Minuten vor der Abpfiff der Verlängerung aus den Träumen gerissen. Kutschke köpfte nach einer Ecke am kurzen Pfosten unhaltbar ein: 1:1. Das Elfmeterschießen musste entscheiden – dort wurde unfassbar gut geschossen und Spranger letztendlich zur tragischen Figur..

Im Halbfinale muss Dynamo Dresden nach Zwickau, im anderen Spiel empfängt Bischofswerda den FC Erzgebirge Aue.

Dynamo-HG1

Im Zuschauerschnitt belegt Dynamo deutschlandweit Platz 21

Top-40 mit Aachen & Dresden – Schalke verteidigt Platz 3

In elf der 25 deutschen Stadien, die bei Ligaspielen die meisten Fans anziehen, spielen zehn Zweitligisten und ein Drittligist – eine solche Verteilung ist in Europa einzigartig. Das mag zum einen an der Liebe der Fans zu ihren Klubs liegen und zum anderen daran, dass derzeit so viele große Vereine unterklassig spielen. In den Top-40 tummelt sich mit Alemannia Aachen mit durchschnittlich 16.267 Zuschauern pro Heimspiel ein Regionalligist und lässt damit sogar einen Bundesligisten und sechs Vereine aus der 2. Liga hinter sich.

In der 3. Liga ist Dynamo Dresden in Sachen Zuschauerschnitt mit 28.003 das Maß aller Dinge und belegt deutschlandweit Platz 21 – in der Tabelle reicht es nach 28 Spieltagen für den 3. Rang. Rund 650 Kilometer westlich und eine Liga weiter unten ist Alemannia Aachen in der Regionalliga West sowohl in Sachen Zuschauer als auch bei den Punkten Spitze. In letzterer Kategorie sind es drei Zähler Vorsprung vor dem 1.FC Bocholt, der im Stadion Am Hünting im Schnitt vor 2.072 Fans aufläuft.

Die Hamburger Aufstiegskandidaten in der 2. Bundesliga FC St. Pauli und der Hamburger SV glänzen nicht nur beim Zuschauerschnitt, sondern auch in Sachen Auslastung. So ist das Millerntor-Stadion zu 99,6 Prozent gefüllt und das deutlich größere Volksparkstadion zu 97,6 Prozent.

Auf Schalke sind die Fans trotz Bundesliga-Abstiegs und einer bislang enttäuschenden Zweitligasaison weiterhin auf Champions-League-Kurs: durchschnittlich 61.421 Zuschauer (98,6% Auslastung) strömen in die Veltins-Arena und machen das Stadion der Knappen somit zum drittgrößten Zuschauermagnet Deutschlands – sogar im  weltweiten Vergleich reicht das für den 12. Platz. Der BVB und der FC Bayern sind weiterhin weltweite Spitze mit einer Auslastung von 99,9 bzw. 100 Prozent, was im Falle der Borussia durchschnittlich zu 81.280 und bei den Münchnern zu 75.000 verkauften Tickets führt.

Die komplette Tabelle kannst du hier einsehen.

Dynamo-HG2

Claudio Kammerknecht vor Debüt für Sri Lanka

Claudio Kammerknecht steht vor seinem Debüt für die Nationalmannschaft Sri Lankas. Am Freitag soll der Verteidiger erstmals für das Heimatland seiner Mutter auflaufen, in der Hauptstadt Colombo geht es gegen Papua-Neuguinea. „Es tut gut, dass man mal etwas anderes sieht, die Abläufe andere sind. Aber ich weiß schon: Es ist etwas Verrücktes“, sagte der 24-Jährige der „Sächsischen Zeitung“.

Bereits im September 2022 hatte Kammerknecht an einem Lehrgang der Auswahl teilgenommen, ein Spiel fand allerdings nicht statt. „Ich freue mich, mal wieder in meine zweite Heimat zu kommen und meine Familie zu sehen. Ich war das letzte Mal im Winter dort, davor fünf Jahre gar nicht“, so der Rechtsverteidiger, der mit einem Marktwert von 400.000 Euro wertvollster Fußballer seiner Nation ist, die in der FIFA-Weltrangliste auf dem 204. Platz gelistet wird.

Nach der Partie gegen Papua-Neuguinea steht im Rahmen eines Vier-Nationen-Turniers noch eine Begegnung gegen Bhutan am Montag auf dem Programm. Am Dienstag wird Kammerknecht dann in Dresden zurückerwartet. Damit verpasst er das Duell am Sonntag im Landespokal Sachsen beim VFC Plauen. Kammerknecht verpasste in dieser Saison bislang in der 3. Liga nur eine Partie für Dresden aufgrund einer Rotsperre. Mit 2.561 absolvierten Minuten gehört er zur Top-15 der Dauerbrenner.

Unentschieden

Zwei Platzverweise, keine Tore: Dynamo gegen Ulm mit Remis

Dynamo verpasst Sprung an die Spitze – Nullnummer gegen Ulm

Dynamo Dresden hätte mit einem Sieg den SSV Ulm 1846 als Tabellenführer ablösen können, schießt beim direkten Aufeinandertreffen aber kein Tor. Zwei Spieler kassieren Rote Karten. Das Top-Spiel der 3. Liga zwischen Dynamo Dresden und dem SSV Ulm 1846 endet torlos mit einem 0:0-Unentschieden. Im Rudolf-Harbig-Stadion bieten sich beide Mannschaften ein ausgeglichenes Duell, bei dem die Dresdner erneut an der eigenen Chancenverwertung scheitern. Gegen defensivstarke Ulmer, die zum fünften Spiel in Folge ohne Gegentor bleiben, vergeben die Dresdner in der ersten Hälfte ihre Torchancen leichtsinnig. Die zweite Halbzeit bleibt ereignisarm, weil beide Mannschaften sich selbst unnötig schwächen.

Zwei Platzverweise und zwei Mal Aluminium

Das Spiel braucht überhaupt keinen Anlauf. Die Gäste aus Ulm störten früh, gingen zeitweise mit vier Spielern drauf. Aber Dynamo konnte sich meist problemlos aus der Umklammerung befreien und startete starke Angriffe. Einzig der Ball wollte nicht rein. In der zehnten Minute rettete ein Ulmer Oberschenkel kurz vor der Torlinie beim Kopfball von Stefan Kutschke. Und die Sachsen hielten das Tempo und den Druck hoch. In der 23. Minute scheiterte Tom Zimmerschied am Keeper der Spatzen. Derselbe Spieler leitete vier Minuten später die beste Dynamo-Chance ein, als Niklas Hauptmann aus zehn Metern das linke Lattenkreuz traf.

Es ist erst eine halbe Stunde gespielt, als die Gäste aus Ulm einen Platzverweis kassieren. Romario Rösch, der früh für eine Unsportlichkeit verwarnt wurde, wird nach einem Foulspiel in der 30. Minute mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. Die Dresdner bleiben allerdings nur für knapp 15 Minuten in Überzahl – so lange dauert es, bis Kevin Ehlers für eine Notbremse vom Feld verwiesen wird. Danach kämpfen beide Mannschaften leidenschaftlich, kommen aber nur selten vor das gegnerische Tor.

Kutschke versagen die Kräfte – Pfosten rettet Dynamo Punkt

Nach dem Wechsel passierte zunächst nichts. Ulm stellte die Räume sehr gut zu, Dynamo fehlten der Zug und die Genauigkeit der ersten Hälfte. So dauerte es, bis die Gastgeber zu Halbchancen kamen. Tom Zimmerschied traf in der 72. Minute nur ein Ulmer Abwehrbein. Auch Kutschkes Schuss neun Minuten später wurde geblockt. Es roch nach einer Nullnummer, doch in der Nachspielzeit nahm die Partie plötzlich Fahrt auf. Nach einem Bock von Tom Gaal lief plötzlich Kutschke auf das Gästetor zu, schoss aber deutlich neben den Kasten und hatte anschließend noch einen Krampf. Dann flog in der fünften Minute der Nachspielzeit der Ball in den Dresdner Strafraum und Lennart Stoll nahm die Kugel halbrechts direkt, traf aber nur den linken Pfosten des Dynamo-Tores. Dann war Schluss. Für Dynamo gefühlt verlorene Punkte.

Nächste Woche geht es zu Preußen Münster (Sa: 30.03. / 14:00), Ulm spielt zeitgleich im heimischen Stadion gegen Aue.

3. Liga 2023-2024 | Spieltag 30
| Rudolf Harbig Stadion | 16.Mrz.2024-14:00
Dynamo Dresden
Dynamo Dresden
S N U N S
0 : 0
Endstand
SSV Ulm 1846
SSV Ulm 1846
S S U S S
1. Halbzeit
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45'
2. Halbzeit
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90'
Spielstatistiken
Dynamo Dresden
SSV Ulm 1846
Am Tor vorbei 7
Schüsse auf das Tor 4
Schüsse auf das Tor 1
Am Tor vorbei 4
58 Ballbesitz 42
7 Ecken 7
19 Fouls 13
3 Abseits 0
5 Gelbe Karten 2
0 Gelb Rote Karte 1
1 Rote Karten 0
11 Torschüsse gesamt 5
4 Schüsse auf das Tor 1
7 Schüsse neben das Tor 4
24 Einwürfe 16
13 Freistöße 22
103 Angriffe 88
69 Gefährliche Angriffe 49
Heimsieg

Erkämpfter 2:1 Sieg gegen TSV 1860 München

Negativtrend beendet

Hinter Dynamo Dresden liegen turbulente Tage. Der Klub hat durch die Niederlage in Halle den zweiten Platz verloren und ist auf den Relegationsrang gerutscht. Kurz darauf trennt sich die SGD von Sportchef Ralf Becker. Trainer Markus Anfang steht zwar in der Kritik, darf aber vorerst im Amt bleiben. Der TSV 1860 München hat zwar zuletzt gegen den SSV Ulm verloren. Trotzdem bleibt festzuhalten: Die Münchner befinden sich unter dem neuen Trainer Argirios Giannikis im Aufwind. Der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, den der SV Waldhof Mannheim belegt, beträgt aktuell elf Punkte.

Dynamo Dresden hat den Negativtrend der vergangenen Wochen gestoppt. Drei Tage nach der Entlassung von Sportgeschäftsführer Ralf Becker siegten die Sachsen gegen den TSV 1860 München mit 2:1 und übernahmen vorübergehend wieder die Tabellenspitze der 3. Liga. Stefan Kutschke (8.) hatte die Gastgeber nach einer Ecke in Führung geköpft, Abdenego Nankishi (41.) gelang der Ausgleich. Vor 31 048 Zuschauern im ausverkauften Rudolf-Harbig-Stadion traf der eingewechselte Lucas Cueto (76.) zur erneuten Dynamo-Führung, die zugleich den Sieg bedeutete. 1860 München hielt lange dagegen, letztlich war der 2:1-Arbeitssieg von Dynamo Dresden aber verdient. Nach drei Spielen ohne Erfolg fuhr die SGD dank Joker Cueto wieder einen Dreier ein.

Dynamo-Coach Markus Anfang wollte nach dem 0:1 gegen den Halleschen FC nicht groß rotieren, zu einer Änderung wurde der Dynamo-Coach aber doch gezwungen: Bünning musste verletzt passen, Lewald gab stattdessen gemeinsam mit Ehlers die Innenverteidigung. Außerdem begann Arslan für Herrmann. Argirios Giannikis stellte seine Mannschaft im Vergleich zum 0:1 gegen den SSV Ulm 1846 hingegen gleich vierfach um. Den rotgesperrten Frey ersetzte im zentralen Mittelfeld Starke, in der Offensive rückte Guttau für Ouro-Tagba (Bank) in die erste Elf. Außerdem durfte Ludewig für Kurt von Beginn an ran, den Posten des erkrankten Glück übernahm Greilinger.

Die Sachsen starteten wuchtig in die Partie. Die Power wurde früh belohnt, Kapitän Stefan Kutschke köpfte nach der dritten Ecke in Folge ein (8.). In seinem 150. Drittliga-Spiel gelang ihm Saisontreffer Nummer elf. 16 Mal führten die Sachsen in dieser Saison – und gewannen immer. Die Gäste schienen beeindruckt und konnten froh sein, dass es nach 32 Minuten nicht 0:2 stand. Verlaat rettete nach einem Lewald-Abschluss auf der Linie.

1860 nutzt weiteren Dynamos Abwehrfehler

Zwei Minuten später machten sich auch die bis dahin unauffälligen Münchner offensiv bemerkbar. Und wie: Talent Nankishi umkurvte nach einer Ecke einen Gegner und traf aus 18 Metern die Latte. Viel hätte auch nicht gefehlt, als Zimmerschied die Kugel versenkte (39.). Bei der Flanke zuvor von rechts stand Kutschke aber knapp im Abseits. So zählte der Treffer nicht. Und zwei Minuten hieß es dann statt 2:0 1:1. Nach einem Pass auf Morris Schröter konnte Jakob Lewald ein Zuspiel des Ex-Dresdners in die Mitte nicht verhindern. Dort nutzte Nankishi seinen großen Freiraum zu einem erfolgreichen Abschluss aus elf Metern (41.).

Zimmerschied mit Lattenkracher

Halbzeit zwei begann mit einem Versuch von Schröter, der aus spitzem Winkel den Ball drüber zog (50.). Es folgte eine umstrittene Situation, als es bei einem Handspiel von Münchens Jesper Verlaat keinen Handelfmeter gab (55.). Die Entscheidung war vertretbar. Im Gegenzug probierte es Schröter aus spitzem Winkel – drüber. Sekunden später kam Zimmerschied an Ludewig links vorbei und knallte die Kugel an die Latte (55.). Die Hausherren probierten es weiter, taten sich im letzten Drittel aber schwer.

Cueto mit zweitem Tor, Broll hält Sieg fest

So brauchte man das Quäntchen Glück, als Joker Lukas Cueto einen Schuss von der Strafraumgrenze im Tor unterbrachte (76.). Mit gütiger Mithilfe von Verteidiger Leroy Kwadwo, der entscheidend abfälschte. Mit der zweitletzten Aktion des Spiels rettete SGD-Keeper Kevin Broll den Sieg, als er einen Kopfball von Zwarts von der Linie kratzte. Der Rest im ausverkauften Harbig-Stadion waren Erleichterung und Jubel. Gegen den direkten Konkurrenten Ulm kann Dresden am nächsten Spieltag einen weiteren Schritt in Richtung Aufstieg machen. Und damit auch die Position von Markus Anfang festigen.

3. Liga 2023-2024 | Spieltag 29
| Rudolf Harbig Stadion | 08.Mrz.2024-19:00
Dynamo Dresden
Dynamo Dresden
N S N U N
2 : 1
Endstand
TSV 1860 München
TSV 1860 München
S S S S N
Stefan Kutschke
8'
Lucas Cueto
76'
Abdenego Nankishi
41'
1. Halbzeit
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45'
2. Halbzeit
club logo club logo
90'
Tore
8'
41'
Tor
76'
Spielstatistiken
Dynamo Dresden
TSV 1860 München
Am Tor vorbei 6
Schüsse auf das Tor 5
Schüsse auf das Tor 2
Am Tor vorbei 7
2 Tore 1
47 Ballbesitz 53
7 Ecken 6
12 Fouls 11
1 Abseits 4
1 Gelbe Karten 2
11 Torschüsse gesamt 9
5 Schüsse auf das Tor 2
6 Schüsse neben das Tor 7
15 Freistöße 13
89 Angriffe 88
76 Gefährliche Angriffe 77
2.Liga

Markus Anfang’s weiter Weg in die 2. Bundesliga

Als Trainer beim 1. FC Köln mit Tabellenplatz eins entlassen

Es war eine sehr turbulente Woche, in der es wenig um den Fußball ging„, blickte Markus Anfang auf die vergangenen Tage bei Dynamo Dresden zurück. Nach der sportlichen Talfahrt musste Sportgeschäftsführer Ralf Becker den Verein verlassen. Zeit, um darüber nachzudenken, bleibt den Dresdnern im Aufstiegskampf der 3. Liga jedoch nicht. „Es war natürlich eine schwierige Woche, das kann man auch nicht wegdiskutieren. Aber der Fokus liegt jetzt voll und ganz auf Freitagabend.“  Dann soll zuhause gegen den TSV 1860 München nach zuletzt drei sieglosen Spielen mal wieder ein Dreier her.

Dass Anfang auch dann im Amt bleibt, wenn der Aufstieg nicht gelingen sollte,  wird sogar „ligaunabhängig“ mit dem aktuellen Trainerteam „in die Zukunft gegangen“.

Darauf ausruhen kann sich Anfang allerdings nicht, das weiß er spätestens seit seinem Aus in Köln. „Ich kann nur eine Sache dazu sagen: Ich war Trainer beim 1. FC Köln und bin auf Tabellenplatz eins entlassen worden„, blickte er auf seine Zeit beim damaligen Zweitligisten zurück und deutete an, dass man sich im Fußball-Geschäft nie so ganz sicher sein kann. „Ich konzentriere mich auf das, was ich machen kann. Das ist, die Mannschaft einzustellen für das nächste Spiel. Auf alles andere habe ich gar keinen Einfluss.“

Der volle Fokus liege weiter auf der Rückkehr in die 2. Bundesliga. „Hier hat jeder im Verein das Interesse, unser Ziel zu erreichen. Alles, was uns davon abhalten kann, müssen wir versuchen auszublenden„, forderte Anfang, der sich weiterhin überzeugt gab. „Ich denke, dass wir trotz der Ergebnisse, die wir zuletzt nicht erzielt haben, immer noch eine gute Situation haben. Letztes Jahr hatten wir genau die gleiche Punktzahl und standen fast genauso da„, erinnerte sich Anfang an die vergangene Saison, wo die SGD nach 28 Spieltagen ebenfalls mit 50 Punkten auf Rang drei stand – wenngleich dieser einem direkten Aufstiegsplatz entsprach, weil Freiburg II auf Rang zwei nicht hätte aufsteigen dürfen. „Da war die Stimmungslage zwar etwas anders, weil man sich von unten nach oben gekämpft hat, aber die Chancen sind identisch. Deshalb werden wir uns jetzt nur noch auf den Sport konzentrieren.“

„Kontinuität und Gelassenheit“

Gegen die Münchner Löwen muss Anfang neben den Langzeitverletzten Kyrylo Melichenko (Knieprobleme) und Stefan Drljaca (Muskelbündelriss) auch auf Lars Bünning (Sprunggelenksverletzung), Tobias Kraulich (Oberschenkelprobleme), Tom Berger (Wadenprobleme) und Jonathan Meier (Probleme im Hüftbeuger) verletzungsbedingt verzichten. Außerdem fehlt Jakob Lemmer, der zuletzt beim 0:1 in Halle Gelb-Rot sah.

So hat der Coach nicht viele Möglichkeiten, etwas umzustellen – doch das sei auch gar nicht nötig. „Wenn das so wäre, dann könnten wir jetzt sagen, wir ändern mal die Grundformation und es wird funktionieren. Das macht aber grundsätzlich wenig Sinn. Ich finde, es braucht eine gewisse Kontinuität und auch eine gewisse Gelassenheit. Das hat uns dahin gebracht, dass wir trotz der nicht erzielten Ergebnisse zuletzt immer noch in so einer Situation sind, in der wir es schaffen können.“

Der Grundstein soll in den kommenden beiden Heimspielen gegen 1860 und den SSV Ulm 1846 gelegt werden. Dass beide Partien im Rudolf-Harbig-Stadion stattfinden, sei ein weiterer Mutmacher für die Anfang-Elf – schließlich kassierte man dort bislang nur drei der zehn Saisonniederlagen.

Markus-Anfang

Markus Anfang bleibt Dynamos Trainer-Entscheidung gefallen

Markus Anfang soll unabhängig vom Aufstieg Trainer des sportlich kriselnden Fußball-Drittligisten Dynamo Dresden bleiben.

Sportgeschäftsführer Ralf Becker ist weg, der Kampf um den Aufstieg geht für Dynamo Dresden weiter – und das mit Markus Anfang. Der Trainer bleibt im Amt – und aufgrund der Tabellensituation optimistisch. Wie der Klub am Mittwoch mitteilte, hat die Geschäftsführung der Sachsen bei einem Gespräch mit dem Trainerteam diesem ihr Vertrauen ausgesprochen. Am Dienstag hatte sich Dynamo von Geschäftsführer Ralf Becker getrennt.

Markus Anfang, sein Team und die Mannschaft haben unser volles Vertrauen. Wir alle sind der festen Überzeugung, mit ihm als Cheftrainer weiterhin erfolgreich zusammenzuarbeiten und unser großes Ziel, am Ende der Saison aufzusteigen, schaffen zu können„, sagte Aufsichtsratsboss Jens Heinig nach dem Gespräch, an dem als Vorstandsberater auch Dynamo-Ikone Ulf Kirsten teilnahm. Laut Heinig sei es „die klare Intention, mit dem aktuellen Trainerteam langfristig sowie ligaunabhängig gemeinsam den Weg in die Zukunft zu gehen„. Eine Trennung von Anfang sei „zu keinem Zeitpunkt“ ein Thema gewesen. Dynamo Dresden liegt nach zuletzt vier Niederlagen aus sechs Spielen auf Relegationsplatz drei.

Es war eine sehr turbulente Woche, in der es wenig um den Fußball ging„, blickte Markus Anfang auf die vergangenen Tage bei Dynamo Dresden zurück. Nach der sportlichen Talfahrt musste Sportgeschäftsführer Ralf Becker den Verein verlassen. Zeit, um darüber nachzudenken, bleibt den Dresdnern im Aufstiegskampf der 3. Liga jedoch nicht. „Es war natürlich eine schwierige Woche, das kann man auch nicht wegdiskutieren. Aber der Fokus liegt jetzt voll und ganz auf Freitagabend.“

Dann soll zuhause gegen den TSV 1860 München nach zuletzt drei sieglosen Spielen mal wieder ein Dreier her. Dass Anfang auch dann im Amt bleibt, wenn das nicht gelingen sollte, sei zumindest laut dem Aufsichtsratsvorsitzenden Jens Heinig beschlossene Sache.

3.Liga

Dynamo trennt sich von Sportgeschäftsführer Becker

Dynamo Dresden feuert Sportchef Ralf Becker

Damit hatte wohl niemand gerechnet. Zwar steckt Dynamo nach zuletzt nur einem Sieg aus den letzten sechs Spielen tief in der Krise, aber diesbezüglich stand vor allem Trainer Markus Anfang im Fokus. Doch der soll zunächst im Amt bleiben. Die kommenden zwei Heimspiele gegen 1860 München (Freitag) und Ulm sollen für ihn zum Scharfrichter werden. Warum muss also Becker gehen? Laut einem Bericht des „Kicker“, der zuerst über die Freistellung berichtet hatte, werden dem Sportchef vom Aufsichtsrat „fehlende Kompromissbereitschaft und Kommunikation“ vorgeworfen. Was auch immer das bedeuten mag.

Warum musste Becker gehen?

Fakt ist, dass Becker bezüglich Spielertransfers fast alle Wünsche des Trainers erfüllt und zuletzt sogar den vorjährigen Torschützenkönig Ahmet Arslan zurückgeholt hat. Noch heute ist sich die Konkurrenz darüber einig, dass Dynamo Dresden den besten Kader der gesamten Liga hat. Pikant: Noch am Dienstagvormittag war Becker beim Dynamo-Training, bis zum Nachmittag wusste außer dem Aufsichtsrat offensichtlich niemand von seiner Beurlaubung, scheinbar nicht mal er selbst. Die entsprechende Pressemitteilung des Vereins soll erst im Laufe des Abends verschickt werden. Möglich, dass sich der Aufsichtsrat uneinig darüber war, wer Becker wann informiert. Dabei war die bevorstehende Entlassung längst durchgesickert. Spricht nicht gerade für das Gremium und erinnert an das unwürdige Ende von Idol Ralf Minge.

Von dem übernahm Ralf Becker im Sommer 2020 den Posten des Sportgeschäftsführers, schaffte mit der Mannschaft ein Jahr später den sofortigen Wiederaufstieg in die 2. Liga. Nach dem erneuten Abstieg wurde die Rückkehr in die 2. Liga für diese Saison als klares Ziel ausgegeben. Sollte es noch dazu kommen, darf ihn Becker nicht mehr miterleben…

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